Euro 2020: Dänen-Trainer schiesst wegen Eriksen gegen UEFA-Protokoll

Der Herzinfarkt von Dänen-Star Christian Eriksen (29) an der Euro 2020 ist der Fussball-Welt noch frisch im Gedächtnis. Im Spiel gegen Finnland in Kopenhagen brach der Inter-Mailand-Star plötzlich zusammen und musste wiederbelebt werden.

Mittlerweile befindet sich der Mittelfeld-Akteur auf dem Weg der Besserung, meldete sich auch schon aus dem Spital. Die Sorge um den 29-Jährigen weicht zunehmend dem Unverständnis für die Vorgaben der UEFA.

Denn der europäische Fussball-Verband liess Eriksens Mitspielern für ihr Auftaktspiel an der Euro 2020 eine unangenehme Wahl. Sie konnten das Spiel, in dem ihr Teamkollege beinahe gestorben wäre, fortsetzen – oder Sonntagmittag erneut antreten.

Die dänische Mannschaft entschied sich – auch nach Rücksprache mit Eriksen per Video-Telefonat – für die erste Option. Finnland schlug emotional sichtlich mitgenommene Dänen mit 1:0 – Trainer Kasper Hjulmand ist der Vorfall ein Dorn im Auge.

«Wegen Corona kannst du ein Spiel um 48 Stunden verschieben – aber wegen eines Herzinfarkts nicht? Das finde ich falsch», beklagte sich Hjulmand bei einer Pressekonferenz vor dem zweiten Spiel der Dänen an der Euro 2020.

«Hier gibt es etwas zu lernen. Es war nicht die richtige Entscheidung, das Spiel fortzusetzen. Die Jungs haben so viel Stärke gezeigt, indem sie wieder auf den Platz gegangen sind», lobt der dänische Nationaltrainer.

«Aber ich glaube, es war nicht richtig, uns nur diese eine Wahl zu lassen», meint Hjulmand. Peter Schmeichel, der Vater von Dänen-Torhüter Kasper Schmeichel, hatte behauptet, die UEFA habe anderenfalls eine 0:3-Forfait-Niederlage angedroht.