Euro 2020: Kanzlerin Angela Merk warnt vor voll besetzten Stadien
Kanzlerin Angela Merkel warnt angesichts der aggressiven Delta-Variante des Coronavirus vor voll besetzten Stadien bei der Euro 2020.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Delta-Variante des Coronavirus verbreitet sich rasant.
- Kanzlerin Angela Merkel warnt deshalb vor vollen EM-Stadien.
- Sie hofft, dass die UEFA mit der Corona-Lage verantwortungsvoll umgeht.
«Ich hielte es nicht für gut, wenn voll besetzte Stadien dort sind», sagte Merkel nach einem Treffen mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Berlin mit Blick auf Grossbritannien.
Sie denke es zwar nicht, hoffe aber, dass die UEFA verantwortungsvoll mit der Lage umgehe, sagte Merkel.
Delta-Variante verbreitet sich
In Grossbritannien grassiert die Delta-Variante des Virus. Seit Tagen wird darüber diskutiert, ob die Halbfinal-Spiele und das Final der EM wie geplant in London stattfinden sollen oder ob der Austragungsort gewechselt wird.
Merkel betonte, nachdem Grossbritannien Virusvariantengebiet sei, müsse jeder, der von dort nach Deutschland zurückkomme, 14 Tage in Quarantäne. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen.
Der Reiseverkehr sei sehr eingeschränkt. Sie unterstütze alle Anstrengungen der britischen Regierung, die notwendigen Hygienemassnahmen walten zu lassen.
Ärzte-Chef warnt vor Reisen
Nach mahnenden Stimmen aus der Politik hat auch der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, die deutschen Fussball-Fans eindringlich vor einem EM-Trip nach London gewarnt.
«Wer nach Grossbritannien fährt, läuft Gefahr, sich mit der Delta-Variante zu infizieren. Wir können davon ausgehen, dass 95 Prozent aller Covid-Erkrankungen in Grossbritannien auf die Delta-Variante zurückgehen», sagte Montgomery dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Und betonte: «Ich halte es sogar für Geimpfte für verantwortungslos, in dieser Lage nach London zu reisen.»
Nach Ansicht von Montgomery sollten EM-Begegnungen in der englischen Hauptstadt wegen der rasant ansteigenden Inzidenzzahlen nur noch ohne Publikum stattfinden. Eine Alternative dazu sei die Verlegung der geplanten Partien in eine Stadt, wo man sicher sein könne, dass im Stadion auf Abstände geachtet werde.