FC Barcelona im Visier von Korruptionsermittlungen in Spanien
Der FC Barcelona soll sich der «aktiven Bestechung» von Schiedsrichtern schuldig gemacht haben: Die spanische Justiz führte am Donnerstag eine Razzia durch.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Barcelona steht im Zentrum eines Bestechungsskandals.
- Die spanische Polizei hat Räumlichkeiten des nationalen Fussballverbandes durchsucht.
- Dem FC Barcelona wird «aktive Bestechung» von Schiedsrichtern vorgeworfen.
Der FC Barcelona steht unter Verdacht, in einen Bestechungsskandal verwickelt zu sein. Die spanische Polizei untersucht die Angelegenheit und hat Räumlichkeiten des nationalen Fussballverbandes durchsucht. Die Razzia konzentrierte sich offenbar auf die Büros des Schiedsrichter-Ausschusses.
Es gab zwar keine Festnahmen, aber der FC Barcelona wird nun wegen möglicher «aktiver Bestechung» untersucht. Das zuständige Oberste Gericht von Katalonien spricht von einem Verdacht «möglicher systemischer Korruption» innerhalb des Schiedsrichter-Ausschusses.
Die Untersuchungen begannen im März nach einer Anzeige der Staatsanwaltschaft. Der katalanische Club soll zwischen 2001 und 2018 etwa 7,3 Millionen Euro an José María Enríquez Negreira überwiesen haben. Enríquez Negreira war damals der Vizechef des Schiedsrichter-Ausschusses CTA.
Es besteht der Verdacht, dass diese Zahlungen dazu dienten, Barça bei den Entscheidungen der Schiedsrichter zu bevorzugen. Sowohl Vereinsvertreter als auch Enríquez Negreira bestätigen Geschäftsbeziehungen, weisen jedoch Korruptionsvorwürfe zurück.
FC Barcelona klagt gegen Medien
Ende März reagierte Barça auf die Vorwürfe mit einer Klage gegen neun Journalisten und Medien. Sie sollen versucht haben, das Image des Clubs durch Informationen über Zahlungen an Enríquez Negreira zu schädigen.
Enríquez Negreira beteuert seine Unschuld und behauptet, er habe den FC Barcelona nie bevorzugt behandelt. Seine Firma habe den Club lediglich beraten, wie sich die Spieler je nach Schiedsrichter verhalten sollten.