FC Basel: Sexismus-Vorwürfe wegen Strafe für Ex-Coach Heiko Vogel
Das Wichtigste in Kürze
- Heiko Vogel verhielt sich an der Seitenlinie von Gladbach II «unsportlich».
- Die Liga brummte ihm als Strafe Frauen-Trainings auf.
- Nun erheben Spielerinnen und Trainerinnen ihre Stimme, die Sanktion sei sexistisch.
Die Strafe gegen Heiko Vogel zieht heftige Diskussionen nach sich. Nebst zwei Spielsperren und umgerechnet 1660 Franken Busse erhielt der ehemalige Coach des FC Basel nämlich eine weitere Auflage.
Der heutige Trainer der Gladbach-Reserve wurde für unsportliches Verhalten gegenüber Schiedsrichterinnen zu sechs Frauen-Trainings «verdonnert».
Das vom Westdeutschen Fussball-Verband (WDFV) gewählte Strafmass schlägt hohe Wellen. Zahlreiche Spielerinnen und Trainerinnen kritisieren die Massnahme scharf.
«Bewusste Form von Sexismus!»
Unter den Kritikerinnen befindet sich auch eine prominente Schweizerin. Nora Häuptle, die beim SC Sand als einzige Trainerin in der Frauen-Bundesliga arbeitet, sagt gegenüber «SWR»: «Es ist niemals eine Strafe, ein Team zu trainieren – egal, ob Männer oder Frauen.»
Da liege bereits ein Denkfehler vor. Die Massnahme sei «despektierlich dem Frauenteam gegenüber. Das Beste wäre, wenn er selbst die Sache richtigstellt.»
Ist die Frauen-Training-Strafe gegen Heiko Vogel sexistisch?
Deutlicher wird die österreichische Nationalspielerin Viktoria Schnaderbeck. Auf Instagram sagt die Arsenal-Kickerin, dass die Strafe eine «bewusste Form des Sexismus» sei. «Fussballerinnen zu trainieren, ist keine Strafe!» Sie fühle sich diskriminiert – und fordert nun sogar Konsequenzen gegen den WDFV aufgrund der Sanktion.
Heiko Vogel bis 2012 beim FC Basel
Heiko Vogel war beim FC Basel Assistent von Thorsten Fink, von 2011 bis 2012 sehr erfolgreich als Cheftrainer im Amt. Mit den Bebbi rockt er die Champions League, haut unter Anderem Manchester United raus.
Im Sommer holt er das Double. Nach verpatztem Saisonstart 2012/13 muss Vogel trotz Europa-Märchen, Meistertitel und Cupsieg gehen. Murat Yakin übernimmt.
Über den Bayern-Nachwuchs, Sturm Graz und KFC Uerdingen landete er im letzten Sommer schliesslich bei Gladbach II.