FC Zürich: So stark ist Quali-Gegner Linfield
Der FCZ trifft in der Europa-League-Quali auf Linfield. Über den Verein aus Nordirland ist hierzulande wenig bekannt. Nau.ch hat sich bei Experten erkundigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCZ wartet weiter auf den ersten Sieg unter Neo-Trainer Franco Foda.
- In der Europa-League-Quali bekommen es die Zürcher heute mit Linfield zu tun.
- Sport-Journalisten aus Nordirland erläutern die Stärken des Traditionsclubs.
Mit der Champions League wird es in diesem Jahr nichts. Der FC Zürich kämpft am Donnerstag (20.45 Uhr) gegen Linfield um den Einzug in die Europa-League-Playoffs.
Linfield? Es gibt wohl nur wenige Schweizer Fussballfans, welchen der nordirische Club bereits ein Begriff ist. Dabei gibt es weltweit keinen erfolgreicheren Verein – zumindest auf nationaler Ebene.
56 (!) Meistertitel hat das Team aus Belfast seit der Gründung 1886 geholt. Das ist Weltrekord. Dennoch geht der FCZ als klarer Favorit ins Duell.
Aber Achtung: Linfield könnte zur Knacknuss werden. Nau.ch hat sich bei Gareth Fullerton («Belfast Live» & «Daily Mirror NI») und Graham Luney («Belfast Telegraph»), zwei nordirischen Sportjournalisten, erkundigt.
«Enorm heimstark»
Linfield werde sich weder vom Gegner noch vom Anlass einschüchtern lassen, sagt Fullerton. «Sie haben ein erfahrenes Team, das mit diesen grossen Spielen umgehen kann. Sie haben in den vergangenen Jahren einige grosse europäische Siege errungen.»
Das bekommt in der letzten Quali-Runde auch der norwegische Meister FK Bodo/Glimt zu spüren. Linfield gewinnt das Hinspiel als Aussenseiter zu Hause mit 1:0.
«Das Team ist enorm heimstark und kassiert im Windsor Park nicht viele Gegentore», so Luney. Der nordirische Meister spiele robust und mutig, sei sehr gut organisiert.
Kommt FCZ offensiv in Fahrt?
Beim Rückspiel in Norwegen geht Linfield allerdings gleich mit 0:8 unter. Was ist passiert? «Bodo hat seine Lektion aus der ersten Partie gelernt und liess das nicht noch einmal zu. Nach der Roten Karte haben sich leider die Schleusen geöffnet», meint Fullerton.
Das könnte eine Chance für die derzeit harmlose FCZ-Offensive (in drei Super-League-Spielen noch kein Tor) sein. «Klar ist Zürich Favorit. Aber wenn sie nicht gut spielen, dann wird Linfield sie bestrafen», warnt Luney.
Mittelfeldspieler Shields ist Nordirlands Fussballer des Jahres
Auf welche Spieler muss der FCZ besonders Acht geben? «Mittelfeldspieler Chris Shields (31) wurde in der letzten Saison zu Nordirlands Fussballer des Jahres gekürt», sagt Fullerton. Er sei ein Spieler für die ganz grossen Spiele. «Er wird in den beiden Partien enorm wichtig sein.»
Luney hebt zwei weitere Akteure hervor. «Die Blues verfügen mit Robbie McDaid (25) und dem jungen Ethan Devine (21) über gefährliche Stürmer.» Aufgepasst, liebe FCZ-Abwehr.
Team kann Geschichte schreiben
Linfield hat die Möglichkeit, als erstes nordirisches Team überhaupt in eine europäische Gruppenphase einzuziehen. «Die Chance, Geschichte zu schreiben, ist eine riesige Motivation», sagt Luney.
Zur Erinnerung: Der Sieger aus diesem Duell spielt mit Sicherheit mindestens in der Conference League.
Anpfiff für die Partie im Windsor Park, wo übrigens auch die nordirische Nationalmannschaft ihre Spiele austrägt, ist um 20.45 Uhr. Fullerton und Luney erwarten rund 3'000 Zuschauer.