Oliver Buff spricht zum 30. Geburtstag über Königsklasse und Schweiz
Der langjährige FCZ-Spieler Oliver Buff spielt mittlerweile in Litauen. Dort will er am 30. Geburtstag den nächsten Schritt Richtung Champions League machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach seinem FCZ-Abschied 2017 ist Oliver Buff weit herumgekommen.
- Mittlerweile spielt er beim litauischen Meister Zalgiris Vilnius.
- Im Nau.ch-Interview spricht er über aktuelle europäische Erfolge und die Super League.
Beim FC Zürich schaffte Oliver Buff 2010 den Sprung von den Junioren ins Profiteam. Dort etabliert sich der Mittelfeldspieler und bestreitet in sieben Jahren für seinen Jugendclub 216 Partien. Danach folgt der erste Vereinswechsel und Buff wird zum Weltenbummler.
Bei Real Sagarosa bleibt er immerhin anderthalb Jahre. Darauf folgen ein sechsmonatiges Gastspiel in Zypern und die Zürich-Rückkehr, jedoch zu GC. Etwas länger bleibt er dann bei seiner nächsten Station Selangor auf Malaysia. Seit Februar läuft Oliver Buff nun für den litauischen Spitzenclub Zalgiris Vilnius auf.
Dort kämpft der Schweizer jetzt um den Traum der Champions League. Ballkani und Malmö hat der Club aus Litauen schon ausgeschalten – Buff stand stets in der Startelf. Heute, an seinem 30. Geburtstag, steht das nächste Spiel auf dem Weg in die Königsklasse in Norwegen an.
Nau.ch: Mit 30 Jahren bist du wieder zurück im europäischen Wettbewerb.
Oliver Buff: Ja, das ist natürlich ein schöner Geburtstag. Wenn wir gewinnen sollten, wäre dies ein tolles Geburtstagsgeschenk.
Nau.ch: Aber ihr seid nach dem Sieg gegen Malmö sowieso zumindest in der Conference League dabei.
Oliver Buff: Ganz genau. Wenn wir jetzt weiter gewinnen, schaffen wir es in die Europa League oder sogar in die Champions League.
Nau.ch: Jetzt wartet das norwegische Bodø/Glimt. Dort könnt ihr den Champions-League-Traum weiterführen und sonst fallt ihr weich.
Oliver Buff: So ist es, jetzt kommt erstmal Bodø, der letztjährige Viertelfinalist der Conference League. Dort haben sie Rom gleich zweimal überrascht – einmal 6:1 gewonnen. Je nach Ausgang haben wir als Nächstes gegen den Gewinner oder Verlierer des Duells Ludogorez Rasgrad gegen Dinamo Zagreb. Ich könnte also auf Josip Drmic treffen, meinen Ex-FCZ-Kollegen.
Nau.ch: Für ein litauisches Team ist eure Leistung schon jetzt ein riesiger Erfolg, oder?
Oliver Buff: Sowieso. Wir sind die erste Mannschaft aus Litauen, die sich für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert.
Nau.ch: Wie gefällt es dir denn in Litauen?
Oliver Buff: Die Stadt ist grossartig, um dort zu leben. Ich kann sagen: Die Lebensqualität ist wirklich sehr hoch. Das Wetter könnte manchmal ein bisschen besser sein. Ausserdem ist Fussball nicht die Nummer 1 im Land: Hier ist Basketball noch wichtiger.
Nau.ch: Besseres Wetter gab es bestimmt in Malaysia. Wäre das Abenteuer dort vielleicht noch weitergegangen, hätte es Covid nicht gegeben?
Oliver Buff: Ja. Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich geblieben wäre, wenn es nicht diese Probleme mit Corona gegeben hätte.
Nau.ch: Aber jetzt läuft es sportlich super, das ist sicherlich eine gute Alternative zu Malaysia, oder?
Oliver Buff: Auf jeden Fall. Nach Asien wieder im europäischen Fussball Fuss zu fassen, ist gar nicht so einfach. Deshalb bin ich jetzt schon sehr happy, diese Lösung gefunden zu haben. Umso mehr, mit dem sportlichen Erfolg aktuell.
Nau.ch: Könntest du dir auch wieder eine Rückkehr in die Schweiz vorstellen?
Oliver Buff: Ich durfte jetzt doch einige Länder sehen und das Heimweh ist ehrlich gesagt schon da. Von daher würde ich in naher Zukunft gerne wieder in die Schweiz zurückkehren.
Nau.ch: Was wünschst du dir zu deinem 30. Geburtstag?
Oliver Buff: Ich bin zufrieden, wenn ich gesund bleibe. Und wenn wir gewinnen, ist es für mich ein perfekter Geburtstag.
Nau.ch: Du hast bei beiden Zürcher Clubs gespielt. Wie verfolgst du die Super League?
Oliver Buff: Ich beobachte den Schweizer Fussball natürlich immer noch intensiv. Die Spiele verfolge ich, wenn möglich im TV oder im Live-Ticker. Ich bin immer noch voll Up to Date.
Nau.ch: Auf jeden Fall wünschen wir dir viel Glück. Vielleicht kommt es ja europäisch noch zum Duell mit einem Schweizer Team!
Oliver Buff: Das könnte durchaus sein, Basel und YB haben allerdings noch schwere Gegner – mal schauen, ob sie es schaffen. Aber es wäre wohl durchaus möglich. Am Ende laufe ich wieder im Letzigrund auf (lacht) – das wäre natürlich cool.