Kuss-Skandal: Jetzt bricht Fifa-Infantino sein Schweigen
Gianni Infantino sagt, der Kuss-Skandal hätte niemals passieren dürfen, er habe die Feierlichkeiten verdorben. Die Fifa habe die nötigen Massnahmen ergriffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gianni Infantino verurteilt den Kuss-Skandal, er hätte niemals passieren dürfen.
- Dadurch seien die Feierlichkeiten verdorben worden.
- Die Disziplinarverfahren würden ihren rechtmässigen Lauf nehmen.
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat sich erstmals zum Kuss-Skandal und den darin im Fokus stehenden spanischen Fussball-Verbandschef Luis Rubiales geäussert.
«Das hätte niemals passieren dürfen», schrieb der Weltverbandschef am späten Donnerstagabend auf Instagram mit Blick auf den Vorfall nach dem WM-Finale in Sydney vor rund anderthalb Wochen. Dadurch seien die Feierlichkeiten verdorben worden. Aber es sei passiert und die Disziplinarorgane der FIFA hätten sofort die notwendigen Massnahmen ergriffen.
«Die Disziplinarverfahren werden ihren rechtmässigen Lauf nehmen», schrieb Infantino, der nach dem Finale bei der Pokal-Übergabe dabei war.
Rubiales für 90 Tage suspendiert
Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem von Spanien gewonnenen WM-Finale in Sydney am 20. August die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Er beteuert, der Kuss sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. Hermoso hatte nach dem Vorfall aber erklärt, sie habe sich «als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe». Die FIFA hat Rubiales für 90 Tage suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Infantino: Feierlichkeiten wurden «verdorben»
Infantino schrieb weiter, leider seien «die wohlverdienten Feierlichkeiten für diese grossartigen Champions durch die Ereignisse nach dem Schlusspfiff» und was in den darauffolgenden Tagen weiter passiert sei, verdorben worden. Die FIFA sollte sich weiterhin darauf konzentrieren, wie Frauen und der Frauenfussball in Zukunft weiter unterstützt werden könnten – sowohl auf als auch neben dem Spielfeld. «Wir sollten die wahren Werte hochhalten und die Spielerinnen als Personen sowie für ihre fantastischen Leistungen respektieren.» Infantino bezeichnete die WM als beste und grösste Frauen-WM der Geschichte und gratulierte den Spanierinnen zum Titel.
Rubiales war nach dem erzwungenen Kuss für Hermoso von allen Fussball-Ämtern suspendiert worden. Auch der spanische Sportgerichtshof Tad beschäftigt sich auf Antrag der Regierung in Madrid mit dem Fall. Rubiales weigert sich, als Präsident des Nationalverbandes RFEF zurückzutreten, obwohl das unter anderem auch von den Regionalverbänden des RFEF gefordert wurde.