Fifa ermittelt wegen Kuss-Szene gegen Spanien-Boss Rubiales
Der Weltverband Fifa hat in der Kuss-Affäre um Spaniens Verbandspräsidenten Luis Rubiales ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Fifa hat ein Disziplinarverfahren gegen Luis Rubiales eingeleitet.
- Der Funktionär hatte die Spielerin Jennifer Hermoso bei der WM-Siegerehrung geküsst.
Spaniens Fussball-Verbandspräsident Luis Rubiales sieht sich nach seinem Kuss auf den Mund von Spielerin Jennifer Hermoso heftiger Kritik ausgesetzt. Spaniens Premierminister Pedro Sanchez hatte sich eingeschaltet und eine genauere Erklärung gefordert. Nun tritt auch noch die Fifa auf den Plan.
Fifa eröffnet Verfahren gegen Rubiales
Der Fussball-Weltverband eröffnet ein Disziplinarverfahren gegen Rubiales. Demnach werde ein Verstoss gegen den Artikel 13, «Beleidigendes Verhalten und Verstösse gegen die Grundsätze des Fairplay», überprüft.
Der Verband schreibt: «Die Fifa bekräftigt ihr uneingeschränktes Bekenntnis zur Achtung der Integrität aller Personen». Gegenteiliges Verhalten werde «aufs Schärfste» verurteilt.
Die spanische Spielerinnen-Gewerkschaft FutPro forderte «beispielhafte Massnahmen». Solche Handlungen dürften «niemals ungestraft bleiben». Hermoso liess über die Gewerkschaft verlauten: «FutPro kümmert sich in Abstimmung mit meiner Agentur TMJ um die Verteidigung meiner Interessen.»
Späte Einsicht und Rücktritts-Forderungen
Rubiales hatte – mit Verzögerung – am Montag einen Fehler eingeräumt. Er habe Hermoso «spontan» und «ohne jede böse Absicht oder bösen Willen» auf den Mund geküsst. Der Vorfall hatte die Diskussion über übergriffiges Verhalten im Fussball erneut befeuert.
In Spanien war in den vergangenen Tagen immer wieder der Rücktritt von Rubiales gefordert worden. Ob er dazu infolge der Generalversammlung des Verbands RFEF am Freitag gezwungen wird, ist fraglich. Vielmehr werde erwartet, dass der Funktionär «massive Unterstützung» erhalten werde, hiess es bei Radiosender «Cadena Ser» und andere Medien.