Dietmar Hamann hat wenig Mitleid mit Julian Nagelsmann
Dietmar Hamann erwartet bei den Bayern einen Aufschwung unter Thomas Tuchel. Sein Mitleid mit Julian Nagelsmann halte sich in Grenzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute absolviert der FC Bayern sein erstes Spiel nach der Trennung von Julian Nagelsmann.
- TV-Experte Dietmar Hamann kann die Entscheidung der Club-Bosse nachvollziehen.
- Der Ex-Profi glaubt an eine Besserung unter Nachfolger Thomas Tuchel.
Klare Worte von Dietmar Hamann! Der frühere Profi und heutige Sky-Experte hält die Beurlaubung von Trainer Julian Nagelsmann beim FC Bayern München für komplett nachvollziehbar.
Hamann: Mitleid für Julian Nagelsmann hält sich in Grenzen
«Er hat viele Dinge gemacht, die ihn Respekt und Glaubwürdigkeit gekostet haben. Und dafür hat er jetzt den Preis bezahlt», sagte Hamann der DPA.
«Viele sagen, man nehme ihm die Chance, drei Titel zu gewinnen. Ich sage: Er hatte die Chance, 20 Monate einen der besten Vereine der Welt zu trainieren. Aber er hat es über 20 Monate nicht geschafft, die Mannschaft komplett hinter sich zu bekommen. Deshalb hält sich mein Mitleid in Grenzen.»
Die Vereinsführung um Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic habe Julian Nagelsmann «allein schon aus Eigeninteresse jede Hilfestellung gegeben. Und auch den ein oder anderen Ausrutscher verziehen», sagte er.
«Gerade in München gewinnen die Spieler die Spiele»
«Das höchste Gut für einen Trainer sind die Glaubwürdigkeit und dass die Spieler Respekt vor dem Trainer haben. Das war in München glaube ich nicht mehr gegeben», sagte der ehemalige Nationalspieler.
«Teil des Scheiterns war auch, dass Nagelsmann dachte, dass er Spiele gewinnen kann oder muss, indem er irgendwas Besonderes macht. Gerade in München gewinnen die Spieler die Spiele», so der Experte.
Hamann: «Wenn du versuchst, ihnen zu viel mitzugeben, nimmst du ihnen Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten und einen grossen Teil ihrer Stärke. Ich weiss, dass man ihn mehrmals darauf hingewiesen hat, dass er sie einfach machen lassen soll. Aber er hatte andere Ideen.»
Das werde unter Nachfolger Thomas Tuchel «sicher nicht passieren. Er hat die nötige Weitsicht und das Gespür, was er ihnen mitgeben kann und was er ihnen nicht mitgeben darf.»
Mit Blick auf das Liga-Topspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen Borussia Dortmund komme der Trainer-Wechsel in München für den BVB «zu einer unguten Zeit. Ich gehe davon aus, dass wir eine andere Bayern-Mannschaft sehen werden.»