Kuss-Eklat: Drei Weltmeisterinnen belasten Ex-Verbandschef Rubiales
In den Ermittlungen gegen den früheren spanischen Fussball-Verbandschef Luis Rubiales sind nun drei Mitspielerinnen von Jenni Hermoso vernommen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kuss-Skandal an der Siegerehrung nach der Frauen-WM beschäftigt Spanien weiter.
- Drei Mitspielerinnen von Jennifer Hermoso untermauern die Vorwürfe.
- Auf den Ex-Verbandspräsidenten Luis Rubiales könnte eine Haftstrafe zukommen.
Im Skandal um den ehemaligen Chef des spanischen Fussball-Verbandes RFEF, Luis Rubiales, wurden drei Weltmeisterinnen befragt. Weltfussballerin Alexia Putellas, Kapitänin Irene Paredes und Misa Rodríguez untermauerten die Vorwürfe gegen Rubiales: Sie bestätigten, dass ihre Teamkollegin Jennifer Hermoso gegen ihren Willen von Rubiales geküsst wurde.
Die Spielerinnen berichteten auch von Druck auf Hermoso nach dem Vorfall. Sie sollte ein gemeinsames Video mit dem RFEF-Präsidenten aufnehmen, um Rubiales zu entlasten. Zudem soll auch der damalige Nationaltrainer Jorge Vilda weiteren Druck auf Hermoso ausgeübt haben.
Richter Francisco de Jorge ermittelt wegen sexueller Aggression und Nötigung gegen Rubiales. Er hat die Spielerinnen persönlich und per Videokonferenz befragt. Auch Vilda, als Nationaltrainer mittlerweile durch Montse Tomé abgelöst, wird nun vorgeladen.
Rubiales behauptet weiterhin, der Kuss sei einvernehmlich gewesen. Hermoso widerspricht: «Ich habe mich als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt», sagte sie. Ihre Zustimmung habe sie zu keinem Zeitpunkt gegeben.
Der Richter muss nun entscheiden, ob es zur Anklage kommt. Für Rubiales könnte das eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren bedeuten.