Mainz 05 im Wartestand: Wichtigste Personalien weiter offen
Nach der Trennung von Rouven Schröder buhlt Mainz 05 um Christian Heidel. Eine Zusage des Ex-Managers steht aber ebenso weiter aus wie die Trainer-Entscheidung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die böse Weihnachtsüberraschung für Trainer Jan-Moritz Lichte blieb aus, und auch bei der geplanten Kür von Christian Heidel zum neuen Sportvorstand gab es nichts Neues.
Die drängendsten Personalfragen beim vom Abstieg bedrohten Fussball-Bundesligisten FSV Mainz 05 sind an den Feiertagen noch nicht entschieden worden. Viel Zeit bleibt dem Tabellenvorletzten nicht, geht es in der Bundesliga doch schon am kommenden Sonntag beim Tabellenführer FC Bayern München weiter.
Am Montag absolvieren die 05er nach der kurzen Weihnachtspause den obligatorischen Corona-Test, am Dienstag steht das erste Training an. Spätestens dann muss klar sein, ob der Verein an Lichte festhält, oder mit einem neuen Hoffnungsträger in den Abstiegskampf geht.
Die Entscheidung darüber soll nach dem Wunsch der Rheinhessen Heidel treffen, der den Verein als Manager von 1988 bis 2016 massgeblich geprägt hatte. Der 57-Jährige entdeckte die späteren Trainer-Stars Jürgen Klopp und Thomas Tuchel und sanierte die 05er mit einer umsichtigen Transferpolitik. «Er muss jetzt das grundlegende Bekenntnis ablegen, wovon ich ausgehe und was ich hoffe», sagte der Mainzer Vorstandschef Stefan Hofmann kurz vor Weihnachten. «Ich glaube, einen Plan B brauchen wir nicht.» Über die Feiertage wurde zwar viel telefoniert, eine Einigung über die Nachfolge von Rouven Schröder steht aber weiter aus.
Somit bleibt Lichte vorerst ein Trainer auf Abruf. Nach dem bitteren Pokal-Aus gegen den Zweitligisten VfL Bochum und nur sechs Punkten aus elf Ligaspielen spricht nicht viel für eine Weiterbeschäftigung des 40-Jährigen. «Ich kann die Ergebnisse nicht schönreden», sagte Lichte.
Er selbst möchte möglichst schnell Klarheit. «Es ist jetzt ganz wichtig, dass klare Entscheidungen getroffen werden, ob die Zusammenarbeit mit mir zukunftsträchtig ist», forderte er. Als mögliche Nachfolger werden bereits der Mainzer Ex-Profi Bo Svensson und Domenico Tedesco gehandelt.
Egal, wer das Ruder in die Hand nimmt - er steht vor einer Herkulesaufgabe. Denn in Mainz liegt viel im Argen. «Wir sind sportlich seit eineinhalb Jahren sehr instabil und müssen damit leben, dass sich viele Fans abwenden», räumte Club-Boss Hofmann unlängst ein. Vor allem deshalb hofft er auf eine Zusage von Heidel. Der soll wieder für Ruhe im Umfeld sorgen und das Image des selbst ernannten Karnevalsvereins aufpolieren. «Er hat dafür die nötige Expertise», sagte Hofmann.