Manchester City droht nach Sperre auch Ausschluss aus Premier League
Das Wichtigste in Kürze
- Man City verstiess gegen das Financial Fair Play und wird darum gesperrt.
- Dabei soll der Verein Bilanzen gefälscht haben um die Uefa zu täuschen.
- Bewahrheitet sich der Vorwurf, wäre das ein schwerer Gesetzesverstoss.
Am vergangenen Freitag erschütterte ein Knall die Fussball-Welt: Manchester City wird für zwei Jahre aus allen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen. Zudem muss der Verein eine Busse von umgerechnet 32 Millionen Franken bezahlen. Die Sky Blues verstiessen gemäss Uefa gegen das Financial Fair Play und werden nun bestraft.
Angesichts der Sperre droht ein Exodus von Spielern, die europäisch spielen wollen. Der Plan, im Sommer Lionel Messi zu verpflichten: wohl zunichtegemacht.
Manchester City vor Untersuchung
Die Verstösse von Man City könnten aber auch rechtliche Folgen haben, wie Fussball-Finanzexperte Mo Chatra auf Twitter erklärt. «Dass sich die Gesetzeshüter anfangen könnten, für City zu interessieren, sollte die Verantwortlichen ins Schwitzen bringen.»
Denn Manchester City soll, wie «Football Leaks» belegte, Bilanzen gefälscht haben um damit die Uefa zu täuschen. Über Hauptsponsor Etihad soll die Herrscherfamilie Abu Dhabis eigenes Geld in den Verein gebuttert haben. Das bedeutet, dass der Verein eigene Ausgaben als Sponsorengelder deklariert hat und damit die Uefa belog.
Sollte Manchester City aus der Premier League ausgeschlossen werden?
Nicht nur Uefa-Vorschriften, sondern auch Gesetze
Das verstösst nicht nur gegen Uefa-interne Vorschriften, sondern auch gegen Gesetze. «Falls die Bilanzen von City gefälscht wurden, ist das ein Gesetzesbruch», schreibt Mo Chatra. «Ich sage nicht dass sich City schuldig gemacht hat, aber wenn es stimmt, was die Uefa sagt, ist das möglich.»
Und weiter: «Sollten sie dessen schuldig gesprochen werden, wären nicht nur Gefängnisstrafen möglich. Auch ein Premier-League-Ausschluss wäre quasi unvermeidlich.»
Wurden Löhne nicht korrekt verbucht?
Abgesehen von den dubiosen Sponsoren-Geldern scheinen auch die Entlöhnungen der Mitarbeiter nicht korrekt verbucht worden sein. «Das ist ein anderes Gebiet, dass sich die Gesetzeshüter und Steuerbehörden vornehmen könnten», meint Chatra.
Manchester City sieht derweil seine Felle auch sportlich davonschwimmen. Der Premier-League-Titel ist längst an den FC Liverpool verloren. Trainer Pep Guardiola spricht bereits von seinem Abgang, sollte der Club in der Champions League gegen Real Madrid ausscheiden.
Man City schiesst zurück
In Bezug auf das Urteil der Uefa wiegelt man ab, versucht sich in Schadensbegrenzung. Und richtet seinerseits Vorwürfe an den Verband. Das Urteil habe bereits vor dem Start der Untersuchung festgestanden, hiess es in einer Pressemitteilung vom letzten Freitag.
«Einfach gesagt: der Fall wurde von der Uefa initiiert, von der Uefa verfolgt und von der Uefa beurteilt. Nun, da der von Vorurteilen behaftete Prozess zu Ende ist, will der Klub ein unabhängiges Urteil anstreben.» Das dürfte Man City schneller bekommen, als ihnen lieb ist.