Zum letzten Mal wird die Champions League im bekannten Format ausgetragen. Welcher der vier Halbfinalisten triumphiert am 1. Juni im Wembley-Stadion?
Champions League
Wer holt sich am 1. Juni den Pokal in der Champions League? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Real Madrid, Bayern München, PSG und der BVB sind noch im Rennen um die Champions League.
  • Auf der Nau.ch-Sportredaktion ist man sich nicht einig, wer das Rennen machen wird.
  • Der Final im Wembley-Stadion steigt am 1. Juni.
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Noch vier Teams buhlen um den Sieg in der Champions League. Nach dem Aus von Titelverteidiger ManCity ist das Rennen offen wie nie!

Wer gewinnt die Champions League?

Gelingt einem der beiden Bundesligisten die Überraschung? Setzt sich wieder einmal Rekordsieger Real Madrid durch? Oder schafft es erstmals das Starensemble von Paris Saint-Germain? Auf der Nau-Sportredaktion ist man sich nicht einig.

Mathias Kainz, Sportredaktor

«Der Auftritt von Dortmund zu Hause gegen Atlético Madrid lässt mich an ein ‹Wunder von Wembley› glauben. Seit dem Auswärtssieg in München hat man beim BVB das Gefühl, dass irgendwie alles möglich ist. Besonders bemerkenswert: Gegen Atlético wirkte man nach dem 2:2-Ausgleich schon geschlagen und fand trotzdem noch mal die Kraft für die Wende.

BVB Champions League
Marcel Sabitzer trifft im Viertelfinal der Champions League für den BVB. - keystone

Als Österreicher setze ich jetzt auch kurz die rot-weiss-rote Brille auf: Marcel Sabitzer ist nach dem missglückten Abenteuer bei Bayern München und Manchester United wieder der Alte. In der aktuellen Form ist der Mittelfeld-Strippenzieher eigentlich nicht zu stoppen. Da wird sich auch das Star-Ensemble von PSG schwertun.

Mein Tipp lautet daher: Der BVB ringt Paris im Halbfinal nieder und schlägt Bayern München im Final in Wembley mit 2:1.»

Mathias Kainz
Mathias Kainz ist Sportredaktor bei Nau.ch. - Nau.ch

Christoph Böhlen, Sportchef

«Seit Jahren träumen die katarischen Geldgeber hinter Klubpräsident Nasser Al-Khelaifi vom grossen Triumph in der Champions League. Millionen und Abermillionen wurden in PSG gebuttert. Doch abgesehen von einer langweiligen Titeldominanz in der Ligue 1 gelang den Franzosen der grosse Coup nicht – bis jetzt!

Ausgerechnet in seiner Abschiedssaison wird Superstar Kylian Mbappé PSG zum Sieg in der Königsklasse führen. Nach über 250 Treffern in 302 Pflichtspielen vollendet der 25-Jährige seine erfolgreiche Zeit bei den Parisern mit dem Henkelpott. Es wäre die Krönung für das einstige Wunderkind – er kann sich danach guten Gewissens zu Real Madrid verabschieden.

Kylian Mbappé
Verabschiedet sich Kylian Mbappé mit dem Henkelpott von PSG? - keystone

Der französische Weltmeister ist natürlich nicht der einzige Trumpf der Franzosen: In der Offensive wird Mbappé vom bärenstarken Ousmane Dembélé und Frankreich-Juwel Bradley Barcola unterstützt. Die Strippen zieht der portugiesische Regisseur Vitinha.

Und: Unter der aktuellen sportlichen Leitung ist der Klub erstmals wichtiger als die Stars. Die Zeiten, als Neymar, Messi und Konsorten den Verantwortlichen auf der Nase herumtanzten, sind vorbei.

Das reicht gegen den BVB, gegen den man schon in der Gruppenphase unbezwungen blieb. Und im Final wird Kylian Mbappé der entscheidende Faktor sein, um erstmals die Champions League zu gewinnen.»

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen ist Sportchef bei Nau.ch. - Nau.ch

Ronny Reisch, Sportredaktor

«Ausgerechnet in jener Saison, in der die Bundesliga-Dominanz reisst, gewinnt Bayern München wieder die Champions League. Die Titelhamster aus München haben noch Hunger – nur der Henkelpott kann diesen noch stillen.

Das Sieger-Gen hat die Mannschaft trotz Leverkusens Spektakel-Run nicht verloren. Viele Spieler waren beim CL-Sieg 2020 schon dabei. Beispielsweise Kingsley Coman, der in elf Profijahren noch nie ohne Titel blieb. Die Wortführer Manuel Neuer und Thomas Müller sind Weltmeister und haben schon zweimal die Champions League gewonnen.

Thomas Tuchel
Thomas Tuchel ist ein Champions-League-Spezialist und hat mit Manuel Neuer einen Captain mit Titel-Erfahrung. - Keystone

Von so viel (internationaler) Titel-Erfahrung sind PSG und der BVB meilenweit entfernt. Nur Real Madrid weist ein ähnliches Sieger-Gen auf. Nur haben die Bayern das grosse Kryptonit der Königlichen (noch) auf ihrer Trainerbank: Gegen Thomas Tuchel konnte Real in acht Aufeinandertreffen erst ein einziges Mal gewinnen!

2021 bezwang Tuchel mit Chelsea im Halbfinal genau jenes Real Madrid mit 3:1. Bevor er Guardiolas Manchester City im Final besiegte.

Der Bayern-Coach ist für solche K.-o.-Spiele auf höchster Stufe gemacht. Und wenn die Mannschaft seinem Plan wie zuletzt gegen Arsenal bedingungslos folgt, bringt Tuchel die Champions League zurück nach München.»

Ronny Reisch
Ronny Reisch ist Sportredaktor bei Nau.ch. - Nau.ch

Nicola Wittwer, Sportredaktor

«Real Madrid dürfte die grösste Hürde schon hinter sich haben. Manchester City ist eliminiert, nun warten die Bayern. Hier sehe ich trotz beachtlicher Leistung der Deutschen gegen Arsenal die Spanier im Vorteil. Über zwei Spiele werden sie sich mit dieser Defensive, wie wir sie gegen City gesehen haben, durchsetzen.

Dann ist Real im Final – und da sind sie am schwierigsten zu bezwingen, wenn überhaupt. In den letzten Jahren sind alle Teams im Endspiel an den Königlichen gescheitert.

Real Madrid Champions League
Real Madrid kegelt Titelverteidiger ManCity aus der Champions League. - keystone

Dortmund kann im Rausch jedem Team sehr gefährlich werden. Der BVB bräuchte gegen Real aus meiner Sicht aber tatsächlich ein ‹Wunder von Wembley›. PSG ist noch unberechenbarer – aber ob Mbappé und die vielen Jungstars alleine reichen?

Klar ist: Real weiss aus den letzten Jahren neben den Bayern als einziges Team, wie man die Champions League gewinnt. Das Selbstverständnis ist da – das wird sich auszahlen.»

Nicola Wittwer
Nicola Wittwer ist Sportredaktor bei Nau.ch. - Nau.ch
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