Die Premier League plant derzeit eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in ausgewählten, neutralen Fussballstadien. Die «kleinen» Vereine wehren sich vehement.
Premier League Wembley
Wird der Spielbetrieb in der Premier League schon bald in neutralen Stadien wieder aufgenommen? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Premier League plant die Wiederaufnahme des Spielbetriebs.
  • Dafür sollen die restlichen Spieltage offenbar in neutralen Stadien ausgetragen werden.
  • Abstiegsbedrohte Vereine zeigen allerdings Widerstand gegen dieses Vorhaben.
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Auch die Verantwortlichen der Premier League stehen derzeit mächtig unter Druck. Der englische Fussball ist ein Milliarden-Geschäft, die Saison muss unbedingt beendet werden. Die Liga arbeitet derzeit an einer Lösung, wie die unterbrochene Spielzeit wieder aufgenommen werden kann. Rund um das passende Format des Neustarts herrscht bei den Clubs allerdings eine grosse Uneinigkeit.

Sollte die Premier League bald fortgesetzt werden?

Premier League plant Fortsetzung der Saison in neutralen Stadien

Die 20 Vereine der Premier League hatten sich via Online-Konferenz darauf geeinigt, die Saison definitiv fortsetzen zu wollen. Der Vorschlag der Liga: Die restlichen Spiele sollen in neutralen Stadien vonstatten gehen. Offenbar sollen bis zu zehn verschiedene Spielstätten für dieses Vorhaben vorgesehen sein.

Premier League Klose
Der Schweizer Timm Klose im Trikot von Norwich City. Der Verein befindet sich derzeit am Tabellenende der Premier League.
Premier League Aston Villa
Aston Villa mit Captain Jack Grealish (r.) muss derzeit auch unten durch. Der Club befindet sich auf Rang 19.
Bournmouth Premier League
Bournmouths Adam Smith liegt am Boden. Die Cherries rangieren an drittletzter Position.
Watford Premier League
Craig Cathcart (r.) vom FC Watford im Zweikampf mit Liverpools Xherdan Shaqiri (l.). Die Hornets stehen in der Tabelle auf Rang 17.
west ham premier league
West Ham mit dem Schweizer Albian Ajeti (l.) ist ebenfalls im Keller der Rangliste zu finden. Die Londoner stehen auf Platz 16.
Premier League Brighton
Brighton and Hove Albion mit Dan Burn (l.) klassieren sich derzeit auf Platz 15 und stehen damit nicht auf einem direkten Abstiegsplatz. Trotzdem wehrt sich der Verein gegen die Pläne der Premier League.

Laut «Telegraph» stiess dieser Vorschlag vor allem bei den abstiegsbedrohten Vereinen auf Unverständnis. Demnach sollen die ersten 14 Clubs der aktuellen Rangliste mit Spielen in neutralen Arenen einverstanden sein. Die sechs Vereine aus dem Tabellenkeller sprechen sich allerdings dagegen aus. Kurios: Um das Modell durchzusetzen wären offenbar genau 14 Stimmen notwendig.

Abstiegsbedrohte Vereine wehren sich

Brighton and Hove Albion, West Ham United, der FC Watford, der AFC Bournemouth, Aston Villa und Norwich City wehren sich. Verzweifelt versuchen sie, einen Mitstreiter aus dem Tabellen-Mittelfeld auf ihre Seite zu bringen. Die abstiegsbedrohten Clubs beängstigt scheinbar die Aussicht, mit dem Heimrecht auch ihre Chance auf einen Klassenerhalt zu verlieren.

Paul Barber, Club-Boss von Brighton and Hove Albion, warnt vor einer Wettbewerbsverzerrung. «Die Nachteile für uns, wenn wir nicht in unserem Stadion und unserer gewohnten Umgebung spielen, sind sehr offensichtlich.» So wird Barber auf der vereinseigenen Webseite zitiert.

Premier League Brighton Albion
Paul Barber, Boss von Brighton and Hove Albion, ist gegen Spiele in neutralen Stadien in der Premier League. - twitter/@City_Chief

Der Verein hätte daheim noch gegen Tabellenführer Liverpool, Manchester City, Manchester United und Arsenal gespielt. Daher beharre Brighton auf Heimspielen vor leeren Rängen, um zumindest auf einen gewissen Heimvorteil hoffen zu können, heisst es weiter. Man fürchte eine Wettbewerbsverzerrung.

Neustart offenbar im Juni

Englische Medien spekulieren derzeit über eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Premier League ab Mitte Juni. Dann sollen die ersten Partien der verbleibenden neun Spieltage und einige Nachholspiele starten.

Ein definitiver Abbruch der Spielzeit wäre teuer. So sollen den 20 Clubs bei einer Beendigung in der Summe umgerechnet über 900 Millionen Franken durch die Lappen gehen.

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