Ralf Rangnick will die österreichische Liga reformieren
Der ÖFB-Nationaltrainer möchte die Liga interessanter gestalten und für den europäischen Vergleich rüsten. Ralf Rangnick spricht sich für eine Aufstockung aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Ralf Rangnick hat erneut eine Reformation im österreichischen Fussball gefordert.
- Der ehemalige Leipziger will die österreichische Bundesliga aufstocken.
Die Diskussion über das Ligen-Format im österreichischen Profi-Fussball ist erneut entflammt. Angestossen wurde die Diskussion diesmal von Ralf Rangnick. Der Teamchef des ÖFB scheint sich nach und nach sämtlichen grösseren und kleineren Themen in Fussball-Österreich anzunehmen.
Ralf Rangnick will wettbewerbsfähige Liga
In einem Interview mit dem «Kurier» äusserte er seine Gedanken zur Bundesliga und warb für eine Erweiterung. Für ihn sei es «vorstellbar, vier weitere Vereine mit Tradition und ausreichend Fans aufzunehmen».
Der ehemalige Leipziger untermauerte sein Argument mit einem Blick auf vergleichbare Nationen: «Die meisten anderen, auch kleinen Nationen, haben eine 16er- oder 18er-Liga.»
Christian Ebenbauer, Aufsichtsratsvorsitzender der Bundesliga, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und meinte: «Ich habe den ÖFB-Sportdirektor (Anm.: Peter Schöttel) angerufen und gesagt, er möge mir das Papier zuschicken…»
Argumentation hinkt
Tatsächlich lässt sich die Behauptung des Teamchefs faktisch nicht wirklich untermauern. Wenn man sich die 16 anderen europäischen Nationen anschaut, die eine Bevölkerungszahl zwischen fünf und zwölf Millionen Einwohnern haben, gibt es lediglich zwei 18er-Ligen in Belgien und Portugal.
Fünf Länder – Tschechien, Schweden, Bulgarien, Serbien und Norwegen – haben 16er-Ligen. Belarus setzt auf eine 15er-Liga, Griechenland auf eine 14er-Liga. Ungarn, Dänemark, Finnland, die Slowakei und Schottland haben 12er-Ligen, während die Schweiz und Irland 10er-Ligen haben.
Ralf Rangnick, ehemaliger Sportdirektor von RB Leipzig, will beim ÖFB ein Erbe hinterlassen. Immer wieder bringt er Reformen des Verbandes ins Spiel. Zuletzt äusserte er sich im März kritisch über die aktuellen Verhältnisse der Trainerausbildung.