Vor dem Champions-League-Final der Frauen in Wien sorgen Fans der Austria für einen Sexismus-Eklat. Wenig überraschend, meint Sarah Akanji (26).
Sarah Akanji
Sarah Akanji äussert sich zum Sexismus-Eklat bei Fans der Wiener Austria. - Instagram/Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 24. Mai findet in Wien der Champions League der Frauen statt.
  • Nun haben Fans der Wiener Austria mit einem Sexismus-Banner für einen Skandal gesorgt.
  • Für Sarah Akanji kommen solche Aktionen nicht überraschend.
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Anhänger der Austria Wien hielten im Spiel gegen Sturm Graz ein sexistisches Banner mit den Worten: «Herd statt Horr» in die Höhe. Damit machen sie ihrem Unmut kund, dass der bevorstehende Champions-Leaue-Final der Frauen in Wien – im ehemaligen Franz-Horr-Stadion – stattfindet.

Haben Sie auch schon Sexismus im Stadion erlebt?

Für Sarah Akanji, Fussballerin und aktive Politikerin, sind solche Aktionen «schockierend». Leider seien sie, angesichts des sehr veralteten Gesellschaftsbildes einiger Personengruppen, nicht überraschend. «Ich habe mir erhofft, dass wir im Jahr 2020 diesbezüglich endlich weiterkommen.»

Sarah Akanji Manuel Akanji
Sarah mit ihrem Bruder und BVB-Star Manuel Akanji. - Instagram/@akanjisa

Dass die Wiener Austria bis heute auf eine öffentliche Stellungnahme verzichtet habe, findet die 26-Jährige inakzeptabel. «Sexismus hat keinen Platz in Fussballstadien – und überhaupt nicht im öffentlichen Raum. Für den Verein scheint dies aber keine Priorität zu haben.»

Sarah Akanji: «Sich davon nicht einschüchtern lassen»

Sollte der Champions-League-Final wegen der Vorkommnisse in eine andere Stadt verlegt werden? «Auf keinen Fall», meint Akanji weiter. «Sich davon einschüchtern zu lassen, wäre genau die falsche Reaktion. Es muss ein Zeichen gesetzt werden, dass Frauenfussball in der Öffentlichkeit genau so Platz hat wie der Männerfussball - und dazu gehört auch der Platz in Stadien.»

Sarah Akanji
Sarah Akanji spielt aktiv Fussball beim FC Winterthur. - Instagram/@akanjisa

Sie wünsche sich mehr Solidarität von Spielern und Clubs, wenn es um Diskriminierung des Frauensports gehe. «Bei den Männern – wie im Fall Dietmar Hopp – wird immer sofort solidarisiert. Bei den Frauen wird es zur Kenntnis genommen und dann einfach weitergemacht.»

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