Sepp Blatter

Sepp Blatter: «Fifa-Boss Infantino ist ein respektloser Mensch»

Aglaja Bohm
Aglaja Bohm

Zürich,

Gianni Infantino wird von Sepp Blatter in einem Interview scharf kritisiert. Der ehemalige Fifa-Boss bezeichnet seinen Nachfolger gar als «respektlos».

Museum Sepp Blatter
Sepp Blatter hält nichts von den Entwicklungen im Fussball. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Infantino gehe es nur um Geld, kritisiert Sepp Blatter in einem Interview.
  • Er fordert «massgebende Leute» des Verbands auf, zu handeln.
  • Den Führungsstil seines Nachfolgers bezeichnet er als autokratisch und selbstherrlich.

Das sind harte Worte! In einem Interview mit «t-online» nimmt Sepp kein Blatt vor den Mund: Sein Nachfolger Gianni Infantino, der an der Spitze der Fifa steht, kommt dabei nicht gut weg. Blatter nennt ihn offen einen «respektlosen Mensch».

Sepp Blatter, der von 1998 bis 2015 Chef der Fifa war, erklärt: «Ihm geht es in erster Linie nur um Geld, davon will er immer mehr machen.» Aber Fussball sei eben nicht nur Geld. «Wenn man an der Spitze steht, muss man auch andere Sachen im Blick haben.»

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Gianni Infantino an der WM 2022 nach dem Spiel um Platz drei. - Keystone

Angestellte der Fifa hätten berichtet, dass man Infantino kaum in Zürich, wo die Fifa ihren Hauptsitz hat, sehe, so Blatter. Infantino wolle nicht mit ihnen reden, geschweige denn Aufzug fahren.

«Sein Vorgänger, also ich, hätte das gemacht. Er rede aber nur mit Staats- und Regierungschefs.» Ebenso kritisiert der 86-Jährige: Infantino verhalte sich gegenüber «der Fifa und auch gegenüber demjenigen, der den Verband zuvor geführt hat», ohne Anstand und Respekt.

Sepp Blatter verlangt Opposition gegenüber Infantino

«Er betrachtet mich, der ihm ein gemachtes Nest hinterlassen hatte, als nicht existent und geht juristisch gegen mich vor. Ich glaube, er hat bei der Erziehung zu Hause etwas nicht mitbekommen.»

Sein Führungsstil sei «autokratisch» und «selbstherrlich». Was die Fifa brauche, sei, dass sich massgebende Leute Gedanken machen, was mit dem neuen Präsidenten passieren soll. «Niemand aus dem Fussball steht auf, stellt sich als Gegenkandidat zu Infantino bei der nächsten Wahl auf.»

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