SK Rapid Wien wird mit sieben fixen Sperren belegt
Der österreichische SK Rapid ist nach den beleidigenden und teils homophoben Entgleisungen im Anschluss an einen Derby-Sieg mit sieben Sperren bestraft worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Rapid Wien wird für homophobe Gesänge nach einem Derby-Sieg bestraft.
- Die österreichische Bundesliga sperrte gleich fünf Spieler für mehrere Matchs.
- Geschäftsführer und Co-Trainer müssen wegen Ehrverletzung und Diskriminierung pausieren.
SK Rapid gewann am 25. Februar gegen die Austria mit 3:0 und feierte damit den ersten Heim-Derby-Sieg seit zehn Jahren. In den Tagen danach tauchten verstörende Videos auf, die bei den Siegesfeiern aufgenommen wurden.
Zunächst wurde publik, dass Geschäftsführer Steffen Hoffmann deftig gegen den Stadtrivalen austeilte. Stunden später war auf einem Mitschnitte zu sehen und zu hören, wie der Co-Trainer und fünf Spieler gemeinsam mit Fans teils homophobe Gesänge gegen die Austria anstimmten.
Die österreichische Bundesliga hat nun am Montag die Bestrafung für die Beteiligten des Wiener Top-Vereins bekannt gegeben. Dabei heisst es: «Die Inhalte der Videos stehen in keinerlei Einklang mit den Werten, für die der Fussball insgesamt und die österreichische Fussball-Bundesliga im Speziellen stehen.»
Sowohl SK Rapid als auch die Spieler hätten glaubhaft dargelegt, dass ihnen die Vorkommnisse sehr leid tun, so die Liga.
Die Bestrafungen sind aber trotzdem weitreichend, wie die «Kronen Zeitung» schreibt. Demnach wurden alle involvierten Funktionäre und Spieler mit unbedingten Strafen belegt. Und dem Klub wurde ein bedingter Abzug von drei Punkten auferlegt.
Geschäftsführer Hoffmann erhielt wegen Ehrverletzung eine Funktionssperre von zwei Monaten, davon ein Monat unbedingt. Co-Trainer Stefan Kulovits bekam wegen Diskriminierung (112) eine dreimonatige Funktionssperre, davon ein Monat bedingt.
Fünf Spieler für entscheidendes Spiel gesperrt
Drei Spieler wurden wegen «Diskriminierung» mit verschieden langen Spielsperren auferlegt: Guido Burgstaller und Marco Grüll mit sechs (drei unbedingt), Thorsten Schick mit fünf (zwei unbedingt). Maximilian Hofmann und Torhüter Niklas Hedl wurden wegen «Verletzung des Fair-Play-Gedankens» für drei Spiele gesperrt, eines davon unbedingt.
Das heisst, dass Rapid im entscheidenden Spiel um den Einzug in die Meistergruppe am Sonntag bei Austria Klagenfurt gleich fünf Spieler ersetzen muss. Kapitän Burgstaller und Torjäger Grüll fehlen Rapid bis in den April.
Der Abzug von drei Punkten wegen Diskriminierung wird bis 4. März 2026 nachgesehen, heisst es. «Die österreichische Fussball-Bundesliga bekennt sich zum Kampf gegen Diskriminierung jeder Art. Die Vorbildwirkung von Fussballern, Betreuern und Funktionären geht über das Geschehen am grünen Rasen hinaus», begründete die Bundesliga die umfangreichen Strafen.