Streit um DFB-Pokal: Türkgücü prüft noch Gang vor BGH
Der Streit um die Teilnahme am DFB-Pokal ist noch nicht beigelegt. Türkgücü München denkt über einen Gang vor den Bundesgerichtshof nach.

Das Wichtigste in Kürze
- Türkgücü München will unbedingt beim DFB-Pokal teilnehmen.
- Der deutsche Drittligist wägt weitere rechtliche Schritte ab.
Türkgücü München will die Niederlage vor dem Schiedsgericht im Streit um die Teilnahme am DFB-Pokal nicht auf sich sitzen lassen. «Wir prüfen aktuell intensiv unsere Möglichkeiten», sagte Geschäftsführer Max Kothny dem «Münchner Merkur».Und bekräftigte: «Wenn wir vor dem Bundesgerichtshof Erfolgsaussicht haben, ziehen wir auch vor die höchste Instanz.»
Das unabhängige Schiedsgericht des Bayerischen Fussball-Verbands hatte beschlossen, dass wie ursprünglich geplant der 1. FC Schweinfurt im DFB-Pokal gegen Schalke spielen darf. Dem waren mehrere Wochen juristischen Gezanks vorausgegangen. Türkgücü glaubt, ein Anrecht auf die Nominierung zum DFB-Pokal zu haben.
Offen ist, wie es im zivilrechtlichen Verfahren weiter geht. Dort wurde nach einem Urteil des Landgerichts München das OLG angerufen. Dass die Partie zwischen Schalke und Schweinfurt am Dienstag gestoppt wird, ist unwahrscheinlich. Nun geht es eher um Schadenersatz.
Der Drittliga-Aufsteiger fühlt sich im Recht, auch moralisch. «Wir werden jetzt so dargestellt, als hätten wir den deutschen Fussball ruiniert. Es ist doch wichtig, dass sich ein Verein traut, bei solch einer Thematik vor die Gerichte zu ziehen», fand Kothny.
Der BFV hatte während des ersten Corona-Lockdowns beschlossen, seine Regionalliga-Saison zu unterbrechen. Den Tabellenführer Türkgücü als Aufsteiger zu melden und die zweitplatzierten Schweinfurter dafür im DFB-Pokal antreten zu lassen. Gegen diesen Kompromiss aber gingen die Münchner vor und gaben vor Gericht vor allem Verfahrensfehler an.