Trotz Aus gegen PSG: Italien stolz auf Atalanta Bergamo
90 Minuten lang wehrt sich Atalanta Bergamo tapfer gegen PSG und Superstar Neymar. Doch die Führung durch Mario Pasalic reicht am Ende nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Atalanta Bergamo verliert im CL-Viertelfinale knapp gegen Paris Saint-Germain.
- Nur kurz nach der Niederlage kann Atalanta-Trainer Gian Piero Gasperini wieder lächeln.
- Italien ist stolz auf die Gli Orobici.
Atalantas Trainer Gian Piero Gasperini konnte schon wenige Minuten nach dem Last-Minute-K.o. wieder lächeln.
«Natürlich tut das weh. Wir haben uns schon fast als Sieger gefühlt», sagte der Coach nach dem 1:2 im Champions-League-Viertelfinale gegen Paris Saint-Germain.
«Aber uns bleibt die Freude darüber, eine grossartige Saison gespielt zu haben. Und gegen die besten Teams Europas angetreten zu sein. Die Leute in Bergamo werden uns feiern, feiern für unser Auftreten. Meine Mannschaft hat alles gegeben.»
Mit famosen Partien hatte Atalanta Bergamo in der Lombardei phasenweise Ablenkung und Freude geschenkt. Und mit Platz drei in der Serie A und dem Einzug ins Finalturnier der europäischen Fussball-Königsklasse verzückt. Dass es gegen Paris wegen zwei Gegentoren in der 90. Minute und in der Nachspielzeit knapp nicht reichte, war bitter für den Aussenseiter mit dem deutschen Mittelfeldspieler Robin Gosens.
Die Norditaliener hatten sich 90 Minuten lang tapfer gegen die individuell deutlich überlegenen Pariser gestemmt. Sie waren durch Mario Pasalic sogar in Führung gegangen. Am Ende reicht es nicht.
«Wir sind stolz auf diese Mannschaft»
«Es gibt nichts anderes zu sagen, als dass wir stolz sind auf diese Mannschaft», twitterte Bergamos Bürgermeister Giorgio Gori. Auch die Tageszeitung «Tuttosport» titelte gross: «Wir sind stolz auf euch.» Der «Corriere della Sera» schrieb: «Schade, Atalanta.»
Der Verein, in Bergamo ehrfürchtig «Göttin» (La Dea) genannt, wird in der nächsten Saison in sein zweites Champions-League-Abenteuer gehen. Dann hoffen die Verantwortlichen auch wieder auf Heimspiele mit Fans.
Dabei galt das Achtelfinalhinspiel gegen Valencia im Februar mit Zigtausenden als eines der Events, das die Verbreitung des Coronavirus provozierte. Mehr als 15.000 Infektionen wurden bislang in der Provinz Bergamo gezählt.
Am Mittwochabend sassen die Einwohner Bergamos gebannt vor den Fernsehern. Auf kleinen Public-Viewing-Events wurde gemeinsam - und grossteils unter Einhaltung der Vorsichtsmassnahmen - geguckt. «Wir sind mächtig stolz auf die Jungs», sagte Vereinspräsident Luca Percassi bei Sky. «Wir müssen glücklich sein.»