WM 2022: «DFB-Elf hatte Pech» – «Flick muss hinterfragt werden!»
Wie schon 2018 muss Deutschland an der WM 2022 nach der Gruppenphase nach Hause reisen. Was lief denn da schief? Die Meinungen bei Nau.ch gehen auseinander.
Das Wichtigste in Kürze
- Japan und Spanien stehen in der Gruppe E im Achtelfinal, Deutschland scheitert.
- Wer trägt die Schuld am zweiten Gruppen-Aus hintereinander?
- Auf der Nau.ch-Sportredaktion ist man geteilter Meinung.
Das 4:2 gegen Costa Rica hilft nicht: Deutschland muss an der WM 2022 bereits nach der Vorrunde die Segel streichen! Der Weltmeister von 2014 scheitert erneut in der Gruppenphase – Hohn und Spott prasseln auf die DFB-Elf ein.
Doch wen trifft die Schuld am deutschen Debakel an der WM 2022? Die Meinungen auf der Nau.ch-Sportredaktion gehen auseinander.
Christoph Böhlen, Sportchef
«War der Ball ganz über der Linie oder noch mit einem Millimeter drauf? Die Szene vor dem japanischen Siegtreffer gegen Spanien ist sinnbildlich für das WM-Turnier der DFB-Elf. Den früher oft zitierten deutschen Dusel hat man seit 2014 nicht mehr gesehen.
Gegen die ‹blauen Samurai› vergibt Deutschland den Sieg zum Turnierauftakt wegen acht schwachen Minuten in der Defensive. Zuvor verpasst es die Flick-Elf mehrfach, den Sack zuzumachen. Bestes Beispiel: Ilkay Gündogan scheitert am Aussenpfosten.
Gegen Gruppenfavorit und Angstgegner Spanien gelingt über weite Strecken ein gutes Spiel, das 1:1 ist verdient. Kurz vor Schluss müsste Leroy Sané gar noch das 2:1 erzielen oder zumindest vorbereiten. Der Sieg gegen Costa Rica kommt zwar etwas chaotisch zustande – aber die Pflicht wird dabei erfüllt.
Das grösste Pech der Deutschen: Das ‹Päckli› der Spanier an die Japaner! Nicht, dass die Iberer gestern absichtlich verloren hätten. Aber mit letzter Konsequenz wurde der Ausgleich nicht gesucht. Und Hand aufs spanische Herz: Ein Achtelfinal gegen Marokko scheint machbarer, als gegen Kroatien.
Spätestens seit gestern ist klar: Den deutschen Turnier-Dusel gibt es definitiv nicht mehr. Aber Hansi Flick trifft keine Schuld am Aus der DFB-Elf an der WM 2022.»
Matthias Neuhaus, Sport-Redaktor
«Klar, hätte das Spiel gegen Japan nach 70 Minuten entschieden sein können. Klar, ist ein Remis gegen Spanien kein schlechtes Resultat. Fakt ist aber: Deutschland ist draussen. Und daran hat auch Trainer Hansi Flick seine Schuld.
Die Pleite gegen Japan geht auf seine Kappe. Er bringt den gelernten Innenverteidiger Süle hinten rechts. Im Abwehrzentrum läuft der Länderspiel-unerfahrene und zuletzt sehr unsichere Schlotterbeck auf.
Und: Nach 60 Minuten wechselt er völlig überraschend Gündogan, seine ballsichere Schaltzentrale im Mittelfeld, aus. Danach folgt die Wende, von Pech kann da keine Rede sein. Hansi Flick hat dieses Spiel vercoacht.
Gegen Costa Rica gewinnt die DFB-Elf zwar mit 4:2. Der Auftritt ist jedoch vielmehr planlos als souverän. Flick hat es in eineinhalb Jahren nicht geschafft, eine Stabilität in die Mannschaft zu bringen. Und deshalb muss er als Trainer der Deutschen hinterfragt werden.
Übrigens: Nach dem 1:1 verabredet sich Flick «halb im Ernst, halb im Spass» mit Spanien-Coach Luis Enrique für den Final. Mit einem Punkt aus zwei Spielen. Fünf Tage später sitzt er im Flieger nach Hause. Es passt zum gesamten DFB-Auftritt in Katar.»
WM 2022 - Gruppe E (20.11.2024) | Sp | S | N | U | Tore | Pkt | ||
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1. | 3 | 2 | 1 | 0 | 4:3 | 6 | ||
2. | 3 | 1 | 1 | 1 | 9:3 | 4 | ||
3. | 3 | 1 | 1 | 1 | 6:5 | 4 | ||
4. | 3 | 1 | 2 | 0 | 3:11 | 3 |
WM 2022 - Gruppe E (20.11.2024) | Sp | Pkt | ||
---|---|---|---|---|
1. | 3 | 6 | ||
2. | 3 | 4 | ||
3. | 3 | 4 | ||
4. | 3 | 3 |