BVB: Nau-Experten diskutieren über Trainer Lucien Favre

«Der Titel ist verspielt», sagt BVB-Trainer Lucien Favre nach der 2:4-Pleite gegen Schalke Ende April. Die Aussage kommt alles andere als gut an – Favre steht plötzlich in der Kritik. Zwei Runden vor Schluss liegt der BVB vier Punkte hinter den Bayern. Der Titel ist in weiter Ferne.

Christoph Graf vermittelte Lucien Favre schon zu Hertha Berlin und später nach Mönchengladbach. Er findet beim Nau-Gipfeltreffen klare Worte: «Im taktischen Bereich ist er der vielleicht beste Trainer der Welt. Er kann aber nicht so gut mit Leuten umgehen.»

Auch Ex-Sion Trainer Maurizio Jacobacci verweist auf die Detailbesessenheit von Favre. «Er wollte immer die Rückennummer 10. Dies liess er sich sogar in seinen Vertrag schreiben», sagt Jacobacci. Der 56-Jährige spielte in der Saison 1990/91 mit Favre zusammen beim Servette FC.

Ein Trainer wird grundsätzlich an seinen Titeln gemessen. Sowohl Favre als auch Liverpool-Trainer Klopp haben mit ihren aktuellen Teams noch keinen Titel gewonnen. Beide werden aber dennoch als Super-Trainer angesehen.

«Erfolge sind nicht nur Titel, Erfolge sind auch Spieler weiterzubringen», sagt Jacobacci. Er überrascht zudem mit einer spannenden Aussage: «Klopp meinte ja, wenn er in vier Jahren keinen Titel gewinnt, kommt er in die Schweiz.»

Jürgen Klopp befindet sich mit Liverpool momentan in der vierten Saison. Am Wochenende wird sich zeigen, ob er weiterhin auf einen Titel warten muss. Die Reds liegen eine Runde vor Schluss einen Punkt hinter Manchester City.

Doch neben dem möglichen Triumph in der Premier League, hat Klopp mit Liverpool noch eine weitere Chance. Nach dem überragenden 4:0-Sieg gegen Barcelona, treffen Klopp und sein Team im Final der Champions League auf Tottenham. (1. Juni, 21 Uhr in Madrid)

Das fünfte Nau-Gipfeltreffen fand wie immer im Restaurant Uto Kulm auf dem Zürcher Üetliberg statt. Bereits erschienen:

• Wie die FCB-Meistermacher nun GC retten sollen

• Nau-Expertenrunde über Barcelona – Liverpool