Challenge League: Bellinzona-Coach Sesa von Auftaktsieg überrascht
Die AC Bellinzona ist zurück in der Challenge League. Neo-Trainer David Sesa spricht im Nau.ch-Interview über den Traum-Einstand, sein Kader und die Ziele.
Das Wichtigste in Kürze
- Aufsteiger Bellinzona ist mit einem Achtungserfolg gegen Lausanne in die Saison gestartet.
- Der neue Trainer David Sesa spricht im Nau.ch-Interview über sein Team.
- Er freut sich über den Einstand, fordert Verstärkungen und will eine gute Rolle spielen.
Nach zehn Jahren kehrt die AC Bellinzona in dieser Saison in die zweithöchste Schweizer Spielklasse zurück. Und beim Comeback in die Challenge League sorgt der Promotion-League-Aufsteiger gleich für ein grosses Ausrufezeichen: Bellinzona gewinnt das Heimspiel gegen Super-League-Absteiger Lausanne Sport mit 1:0.
Es ist der erste Streich des neuen Cheftrainers David Sesa. Der 49-jährige Ex-Nati-Stürmer hat das Traineramt im Sommer von Marco Schällibaum übernommen. Es ist eine Bewährungsprobe für den langjährigen Co-Trainer von René Weiler.
Im Interview mit Nau.ch spricht Sesa über sein Kader, die Ziele und die Aufstiegschancen in der Challenge League.
Unerwarteter Auftaktsieg in der Challenge League
Nau.ch: David Sesa, ein Einstand nach Mass: Der Aufsteiger schlägt den Absteiger aus der Super League.
David Sesa: Es war sicher ein toller Einstand. Das hätte niemand erwartet. Eigentlich fehlen uns noch Spieler.
Wir hatten nur drei Ersatzspieler und einen Goalie auf der Bank. Entsprechend hatte ich wenig Wechsel-Möglichkeiten: zwei junge Innenverteidiger und einen Stürmer mit Jahrgang 2002.
Niemand hätte damit gerechnet, dass wir gegen den absoluten Aufstiegs-Favoriten drei Punkte holen. Aber wir müssen mit beiden Füssen am Boden bleiben, ganz klar.
Nau.ch: Wenn man sich den Kader anschaut, ist durchaus Qualität da. Kiassumbua, Pollero, Tosetti oder Berardi sind klingende Namen. Diese Gruppe hat viel Potenzial, oder?
David Sesa: Potenzial ist sicher vorhanden. Das Team muss aber noch zusammenwachsen. Wie gesagt fehlen auch noch Spieler, vor allem im zentralen Mittelfeld. Dort haben gegen Lausanne Eric Tia, der eigentlich eine andere Position hat, und der junge Tessiner Centinaro gespielt.
Beide haben ihre Sache sehr gut gemacht. Aber wir hatten in der Startformation fünf Spieler, die im letzten Jahr noch in der 1. Liga Promotion gespielt haben.
Wir müssen uns noch verstärken, weil die Challenge League in diesem Jahr sehr hart wird. Jeder will aufsteigen, weil es ja einen Aufstiegsplatz mehr gibt.
«Falscher Moment, vom Aufstieg zu reden»
Nau.ch: Was sind denn die Ziele bei der AC Bellinzona?
David Sesa: Die Zielsetzung ist sicherlich, eine gute Saison zu spielen. Aber um vom Aufstieg zu reden, ist jetzt der falsche Moment. Es gibt Teams, die aktuell weiter sind als wir und im Moment ein grösseres Kader haben.
Aber Verstärkungen werden in den nächsten Tagen und Wochen sicher kommen. Dann werden wir bestimmt eine gute Saison spielen können.
Nau.ch: Wer sind die Favoriten auf die beiden direkten Aufstiegsplätze?
David Sesa: Lausanne hat das beste und breiteste Kader. Aarau hat ebenfalls eine gute Mannschaft, mit ihnen muss man immer rechnen. Auch andere Teams wie Vaduz und Thun sollte man auf dem Zettel haben.
Aber ich denke, wenn wir noch Verstärkungen holen, können wir auch ein Wörtchen mitreden. Der Aufstieg wäre vielleicht etwas hoch gegriffen, aber wir haben das Potenzial, eine gute Saison zu spielen.