Challenge League: Will im Schneckenrennen keiner aufsteigen?
Die Challenge League startet heute Freitag bereits in die 15. Runde. Bisher hat sich aber noch kein richtiger Aufstiegsaspirant bemerkbar gemacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Winterthur führt die Tabelle in der Challenge League an, vermisst aber seine Stürmer.
- Auch sonst hat sich kein Team als potentieller Aufsteiger präsentiert.
Seit 2017 hat sich in der Challenge League stets der grosse Favorit durchgesetzt. Der Reihe nach steigen GC, Lausanne, Servette, Xamax und der FC Zürich in die Super League auf. Jeweils (oder zumindest meistens) das Team, auf das man zu Beginn der Saison sein Geld gesetzt hätte.
In dieser Saison stellt sich aber die Frage: Will denn keiner in die Super League? Leader ist aktuell der FC Winterthur.
Doch das Team von Trainer Ralf Loose verliert zuletzt gegen den Vorletzten aus Yverdon. Und hat von 14 Spielen bisher auch nur die Hälfte gewonnen (5 Remis, 2 Niederlagen). Noch keine Bilanz eines potentiellen Aufsteigers.
Mit Winterthur und Vaduz dürfte zu rechnen sein
Was bei «Winti» besonders ins Gewicht fällt: Die Torjäger Roman Buess (9 Treffer) und Neftali Manzambi (6 Tore) sind an Corona erkrankt. Und fehlen auch am Freitag gegen Schaffhausen.
Trotzdem: Sind die Winterthurer in der Lage, konstant ihre Form abzurufen, muss man sie auf der Rechnung haben.
Drei Punkte dahinter lauert Absteiger Vaduz. Die Ländle-Kicker sind ebenfalls keine Übermannschaft, legten einen fürchterlichen Saisonstart hin. Vaduz musste zuerst den Abstieg verdauen, der dank starker Rückrunde erst am letzten Spieltag besiegelt wurde.
Danach fängt sich das Team von Trainer Mario Frick zwar wieder. Doch gegen Thun (1:1) und Wil (1:2) gibts keinen Sieg. Mit dem Team aus dem Fürstentum dürfte aber dennoch bis am Schluss zu rechnen sein.
Aarau und Thun enttäuschen bisher
Zwischen dem zweitplatzierten Vaduz und dem Vorletzten Yverdon liegen nur gerade fünf Punkte. Im Mittelfeld tummeln sich auch die vermeintlichen Aufstiegskandidaten Aarau (21 Punkte, Platz 4) und Thun (20 Punkte, Platz 8).
Die «Rüebliländer» haben in dieser Saison Mühe mit dem Toreschiessen. Erst 19 Treffer gelingen in 14 Spielen. Stürmer Mickaël Almeida hat erst einmal eingenetzt. In der Vorsaison trifft der 22-Jährige noch achtmal.
Zudem ist Teamleader Shkelzen Gashi zu oft verletzt: Seit Ende September fällt der Captain bei den Aarauern aus. So wird es für das Team von Trainer Keller schwierig, konstante Leistungen abzurufen. Und einmal eine Serie in der Challenge League hinzulegen.
Auch die Thuner machen bisher keinen unwiderstehlichen Eindruck. Zwar steht man im Cup im Viertelfinal, in der Meisterschaft wartet das Bernegger-Team dafür seit Ende Oktober auf einen Sieg.
Nur der SC Kriens liegt in der Challenge League zurück
Richtig abgeschlagen ist nur Kriens, das mit sechs Punkten aus 14 Spielen klar die Rote Laterne trägt.
Für die Innerschweizer geht es heute Freitag gegen den FC Thun weiter. Der Barrage-Teilnehmer aus dem Vorjahr strauchelt aktuell heftig, kann aber im Schneckenrennen um die Aufstiegsplätze vorlegen. Mit einem Sieg springen die Oberländer zumindest vorübergehend von Rang acht auf zwei.
Eines ist klar: Einen Aufstiegsfavoriten gibt es in der Challenge League in dieser Saison nicht. Will denn keiner Aufsteigen?