Coronavirus: Keine Gratis-Tests mehr – das sagen die Sportklubs
Künftig müssen ungeimpfte Fans, die ins Stadion wollen, den Test aufs Coronavirus selber bezahlen. Die Vereine scheinen die Pläne des Bundesrats zu akzeptieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab dem 1. Oktober sollen Zuschauer ihren Corona-Test vor Matchbeginn selber bezahlen.
- Die Eishockey- und Fussball-Profiligen werden die Fans finanziell nicht unterstützen.
- Auch die Vereine akzeptieren die Pläne des Bundesrats.
Ab Oktober wird ein Besuch im Stadion für Fans noch teurer – zumindest für Ungeimpfte. Diese müssen den Test auf das Coronavirus neu selber berappen. Diesen Plan hat der Bundesrat am Mittwoch präsentiert.
Denn obwohl sich die Schweiz jetzt in der Normalisierungsphase befindet, muss vor einer Grossveranstaltung noch immer ein Covid-Zertifikat vorgewiesen werden. Wer nicht geimpft ist, muss sich also vor jedem Spiel testen lassen.
Die Kosten der Schnelltests aufs Coronavirus sollen nur noch bis am 1. Oktober vom Bund übernommen werden. Der Vorschlag des Bundesrats kommt wenig überraschend, obwohl sich zuletzt Politiker von links bis rechts für die Gratis-Tests eingesetzt haben.
Kommen nun weniger Fans ins Stadion?
Davon betroffen ist auch der Schweizer Profisport: Seit Ende Juni dürfen die Vereine wieder alle verfügbaren Plätze in ihren Stadien füllen. Da aber nicht-geimpfte Fans künftig vor jedem Spiel einen teuren Test berappen müssten, droht ein Zuschauerrückgang.
Das befürchtet zumindest die Swiss Football League so: «Der Entscheid kann einen Einfluss auf die Anzahl Zuschauende anlässlich von Spielen der Challenge- und Super-League haben.»
Man werde mit den Klubs Abklärungen treffen, ob und welche Vorkehrungen getroffen werden können, um möglichst viele Zuschauer zu begrüssen. Zuerst müsse aber der definitive Entscheid des Bundesrats am 25. August abgewartet werden.
Klar ist, dass die Liga die Kosten der Tests nicht übernehmen wird. Das bestätigt ein Sprecher auf Anfrage von Nau.ch.
Coronavirus: Vereine wollen die Bundesratspläne nicht kommentieren
Die Vereine selbst zeigen sich zurückhaltend, was die Vorschläge des Bundesrats im Zusammenhang mit dem Coronavirus betrifft.
So schreiben die Young Boys, dass man den Entscheid zur Kenntnis genommen habe, diesen aber nicht kommentieren möchte. «Wir werden uns demnächst mit den neuen Rahmenbedingungen auseinandersetzen und uns Gedanken machen, was das für die YB-Heimspiele bedeutet.»
Auch am Rheinknie möchte man «den Entscheid grundsätzlich nicht werten»: «Seit Beginn der Pandemie respektiert der FCB die Vorgaben der Behörden und ist stets um konstruktive Lösungen bemüht.» Auch jetzt werde man mit den Behörden und der Liga beraten, wie gesamtheitlich mit der neuen Situation umgegangen werden kann.
ZSC Lions «akzeptieren die Spielregeln»
Im Eishockey zeigt man sich noch unsicher, ob die Bundesratspläne tatsächlich einen Einfluss auf die Zuschauerzahlen haben werden. «Das ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abschätzbar», heisst es bei der National League auf Anfrage.
Die neuen Bedingungen würden aber dazu führen, dass ein Schritt in Richtung Normalität erfolgen kann. «Voraussichtlich ist nicht mit weiteren einschneidenden Massnahmen zu rechnen. Das ist für den Fortbestand der Sportunternehmungen elementar», schreibt eine Sprecherin der Liga.
Für die ZSC Lions sei es ein grosser Fortschritt, dass Grossveranstaltungen wieder ohne Masken, Platz- und Konsumationsbeschränkungen durchgeführt werden können. «Wir als Klub akzeptieren die Spielregeln und sind überzeugt, dass es unsere Fans auch tun», heisst auf Anfrage.