YB: Enttäuschter Trainer nach dem Scheitern in der Europa League
Das Wichtigste in Kürze
- YB spielt auswärts bei den Glasgow Rangers 1:1-Unentschieden.
- Damit scheitert der Schweizer Meister in die Europa-League-Gruppenphase.
- Die Schotten erreichen zusammen mit Porto den Sechzehntelfinal.
Zuerst gratulierte er dem Gegner artig zum Vorstoss in die K.o.-Phase. Aber schon im zweiten Satz brachte Gerardo Seoane seine Enttäuschung über das 1:1 bei den Glasgow Rangers zum Ausdruck, das für YB das Aus in der Gruppenphase bedeutete.
«Ich bin enttäuscht - enttäuscht, dass wir nicht weitergekommen sind. Aber auch darüber, wie wir in dieses Spiel gestartet sind. Die erste Halbzeit ist total an uns vorbeigegangen», sagte er.
Seoane: «Muss mit den Spielern reden»
Erklären konnte sich der YB-Trainer die anfängliche Leistung seiner Mannschaft unmittelbar nach dem Schlusspfiff nicht: «Ich muss mit den Spielern reden, um herauszufinden, was los war. 15, 20 Minuten lang haben wir überhaupt nicht ins Spiel gefunden.»
Seoane vermisste vor allem jene Tugenden, die vor der Partie gemeinhin herausgestrichen wurden: Engagement, Zweikampf-Stärke und Entschlossenheit.
Erneut leistete die YB-Hintermannschaft dem Gegner mit einem kapitalem Bock Beihilfe. Nach einer halben Stunde spielte Nicolas Bürgy einen haarsträubenden Fehlpass, Frederik Sörensen versäumte es, den Konter zu unterbinden.
Er habe in der Pause «in der nötigen Tonlage» auf die Mängel hingewiesen, erklärte Seoane. Die Berner steigerten sich dann auch. Das Bemühen war ersichtlich und YB nun öfter im Angriff, vor allem nach der Einwechslung der frischen Offensivkräfte Guillaume Hoarau, Marvin Spielmann und Felix Mambimbi.
«Mit Ruhe und Cleverness wäre Sieg möglich gewesen»
Zu mehr als dem späten Ausgleich, einem Eigentor des Glasgow-Verteidigers Borna Barisic in der 89. Minute, reichte es aber nicht. «Mit etwas mehr Ruhe und Cleverness wäre sogar noch der Sieg möglich gewesen», fand der Coach.
Es wäre aber ein zu guter Lohn für das Gebotene gewesen. Vor knapp 50'000 Zuschauern waren die Young Boys dem eigentlich nicht übermächtigen Gegner im Ibrox-Stadion nämlich eine Halbzeit lang böse unterlegen.
Immer wieder rollten Angriffe auf das Tor von David von Ballmoos zu, kaum einmal war YB selber länger im Ballbesitz. Goalie und dem Unvermögen der Rangers war es zu verdanken, dass die Gäste nach den ersten 45 Minuten nur 0:1 zurücklagen.
Lange Verletztenliste und Müdigkeit
Die lange Verletztenliste und Müdigkeit aufgrund der ausgedünnten Personallage - neben Captain Fabian Lustenberger fehlten fünf weitere Akteure mit Stammplatz-Potenzial seit Wochen - wollte Seoane nicht als Gründe für das Scheitern auf europäischer Bühne aufführen.
Er habe gute Fortschritte gesehen bei den Spielern, die Mannschaft habe in vielen Partien gut funktioniert, befand er. Schliesslich gestand er aber doch: «Wir müssen einsehen, dass wir in dieser Konstellation nicht die Reife hatten, um in der Europa League weiterzukommen.»