YB geht mit Abwehrsorgen in eine (vor-)entscheidende Woche
Das Wichtigste in Kürze
- YB steht diese Woche vor zwei wegweisenden Spielen gegen den FC Porto und den FC Basel.
- Momentan kassiert der Leader aber viel zu viele Gegentore.
- Vor allem die Berner Innenverteidigung steht im Brennpunkt.
Kurz nach dem Spielende wollte der YB-Trainer Gerardo Seoane im Tourbillon nicht das Haar in der Suppe suchen: «Solange wir ein Tor mehr schiessen als der Gegner, bin ich zufrieden.»
Sobald er die Eindrücke aber etwas gesackt haben lassen wird, kann er nur zu einem Schluss kommen: Defensiv genügt sein Team im Moment den Ansprüchen eines Meisterschaftsfavoriten und Europa-League-Teilnehmers nicht.
Umso weniger, weil die Young Boys vor wegweisenden Tagen stehen. Am Donnerstag können sie im Heimspiel gegen den FC Porto den Einzug in die 1/16-Finals der Europa League sicherstellen. Am Sonntag können sie im Auswärtsspiel gegen den FC Basel den Rivalen um sieben Punkte distanzieren.
YB passt sich dem Gegner an
«Wir kassieren zu viele Tore», gab Seoane zu. «Aber wir haben zuletzt auch gute Spiele in der Defensive abgeliefert. Zum Beispiel in der Europa League gegen Feyenoord Rotterdam.» Vielleicht liegt darin das Problem – und die Hoffnung.
Die Berner wirken kompakt, wenn der Gegner auf Augenhöhe ist wie zum Beispiel im Europacup. Sie wirken aber fahrig und unkonzentriert, wenn es in der Meisterschaft gegen Servette oder Sion geht.
Was Seoane deshalb auch sagte: «Ich bin froh, dass es nach dem Spiel gegen Porto in der Super League nach Basel und nicht Lugano geht.»
Baustelle Innenverteidigung
Die vielen Gegentore der vergangenen Wochen lassen sich aber auch mit der Qualität der Interpreten erklären. Das Innenverteidiger-Duo Fredrik Sörensen und Cédric Zesiger ist wenig gefestigt, teilweise langsam und im Aufbau oft ungenügend.
Die beiden spielten in den letzten Wochen zusammen, weil Fabian Lustenberger im Mittelfeld hat aushelfen müssen. Der Luzerner war im Sommer als Abwehrchef aus der Bundesliga zurückgeholt worden. In der Innenverteidigung hat Lustenberger das letzte Mal aber am 22. September im Spitzenspiel gegen Basel gespielt.
YB kassiert ohne Lustenberger zu viele Tore
In den sieben Meisterschaftspartien mit Lustenberger in der Abwehr kassierte YB 0,85 Tore pro Spiel. Danach stieg diese Zahl auf 1,87. Doch nun zeichnet sich Besserung ab, denn die Verletztenliste wird kürzer.
Der Luxemburger Christopher Martins Pereira gab in Sitten nach über drei Monaten sein Comeback. Ob er gegen Porto und Basel bereit ist, von Beginn weg zu spielen, ist allerdings fraglich. Vielleicht muss Lustenberger also auch in den beiden wichtigsten Spielen des Herbstes im Mittelfeld aushelfen.