Europa League: Die Geschichte der Nachfolgerin des Uefa-Cups
Die Europa League ist der Nachfolgewettbewerb des Uefa-Cups. Das Turnier erfreut sich immer grösserer Beliebtheit und wachsendem Prestige.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Europa League ist die Nachfolgerin des Uefa-Cups.
- Seit der Saison 2009/10 wird im aktuellen Format gespielt.
- Rekordsieger der Europa League ist der FC Sevilla aus der spanischen Primera Division.
Der Uefa-Cup wurde 1971 als dritter europäischer Wettbewerb im Clubfussball ins Leben gerufen. Damals gab es bereits den Europacup der Meister und den Europacup der Cupsieger. Der Wettbewerb ermöglichte Vereinen, die weder Meister noch Cupsieger waren, auf europäischer Ebene zu spielen.
Erster Sieger des Uefa-Cups war 1972 Tottenham Hotspur. Im innerenglischen Duell besiegten die Spurs Wolverhampton mit 2:1. Doppeltorschütze war Martin Chivers, der später auch in der Schweiz für Servette spielte.
Der Europacup der Cupsieger wurde Ende der 1990er-Jahre aufgegeben und ging in den Uefa-Cup über. Ein Jahrzehnt später ist der Uefa-Cup in der ursprünglichen Form definitiv Geschichte. Seit der Saison 2009/10 wird unter dem Namen Europa League im aktuellen Format gespielt.
Die Schweizer im Uefa-Cup
In den 1970er-Jahren waren vor allem die Grasshopper oft im Uefa-Cup dabei. In der Saison 1977/78 scheiterten die Zürcher erst im Halbfinal an den Franzosen aus Bastia. GC schied nur aufgrund der Auswärtstorregel aus. Die Korsen waren das erste französische Team, das den Final des Uefa-Cups erreichte.
Raimondo Ponte war in dieser Spielzeit mit acht Treffer der erfolgreichste Torschütze des Uefa-Cups. Der Schweizer mit Wurzeln in Italien spielte später bei Nottingham und Bastia und war unter anderem Trainer beim FC Zürich.
Das war nicht das einzige Highlight in der Uefa-Cup-Historie von GC. In der Saison 1980/81 erreichte das Team nach Siegen gegen Porto und Torinoden Viertelfinal gegen Sochaux.
Auch Xamax schaffte es zweimal bis in der Viertelfinal. 1981/82 scheiterten die Neuenburger nach Siegen gegen Malmö und Sporting Lissabon schliesslich am HSV. In der Saison 1985/86 war Real Madrid im Viertelfinal, nach Siegen gegen Dundee und Sofia, eine Nummer zu gross.
Xamax schaffte es in der Saison 1991/92 noch einmal in den Achtelfinal gegen Real Madrid. Nach einem 1:0 auf der Maladière setzte es in der Hauptstadt Spaniens aber eine 0:4-Klatsche. In der zweiten Runde hatte Xamax noch Celtic Glasgow ausgeschaltet.
Spektakel gegen die italienischen Giganten Napoli und Inter
Eine der grössten Sensationen aus Schweizer Sicht gelang dem FC Wettingen in der Saison 1989/90. Die Aargauer holten in der Schweiz gegen Napoli mit Maradona ein beachtliches 0:0. Nach einem knappen 1:2 in Neapel schied Wettingen trotzdem aus.
Eine Sensation schaffte auch der FC Lugano in der ersten Runde des Uefacups in der Saison 1995/96. Die Luganesi gewannen in Mailand gegen Inter mit 1:0. Nach dem 1:1 in Lugano kamen die Tessiner eine Runde weiter.
Historisches ereignete sich in der Uefa-Cup-Saison 1979/80. Fünf der acht Viertelfinalisten kamen aus der deutschen Bundesliga. Es kam in der Folge mit Bayern-Frankfurt und Stuttgart-Mönchengladbach zu zwei rein deutschen Halbfinal-Paarungen.
Im Final setzte sich Eintracht Frankfurt gegen Borussia Mönchengladbach dank der Auswärtstorregel (2:3, 1:0) durch. Die Hessen gewannen damit ihren ersten europäischen Titel.
In der Saison 2008/09 fand die letzte Austragung des Wettbewerbs unter dem Namen Uefacup statt. Im Final in Istanbul holte sich Schachtar Donezk den ersten Titel in der Vereinsgeschichte. Die Ukrainer setzten sich gegen Werder Bremen mit 2:1 nach Verlängerung durch.
Der Beginn der Europa League
Seit der Saison 2009/10 heisst der Wettbewerb Europa League und ist fest in den Händen spanischer Teams. Von den dreizehn Austragungen bis 2022 holten die Spanier nicht weniger als acht Titel.
Allein der FC Sevilla gewann die Europa League viermal. Zusammen mit den zwei Siegen im Uefacup kommen die Andalusier auf acht Titel. Rekord. Sevilla holte zwischen 2014 und 2016 die Europa League dreimal in Folge, auch das ist bisher unerreicht.
Auch Atlético Madrid gewann die Europa League dreimal. In der Saison 2011/12 schlug Atlético im Halbfinal die Landsleute vom FC Valencia. Und im innerspanischen Final gewann das Team von Trainer Simeone das Duell gegen Athletico Bilbao.
Zuletzt gewann mit Eintracht Frankfurt als erstes deutsches Team seit 1997 (Schalke) die Europa League. Im Viertelfinal bezwang das Team sensationell den FC Barcelona und im Halbfinal schaltete man West Ham aus. In einem dramatischen Final in Sevilla siegte Frankfurt gegen die Glasgow Rangers erst im Penaltyschiessen.
Schweizer Erfolge in der Europa League
Die erste Schweizer Duftmarke setzte der FC Basel in der Saison 2012/13. Die Bebbi schlugen im Viertelfinal den haushohen Favoriten Tottenham im Penaltyschiessen. Der FC Basel scheiterte erst im Halbfinal am späteren Europa League Sieger Chelsea.
Beim FC Basel spielten damals noch Mo Salah, Marco Streller, Valentin Stocker oder Phil Degen. Und im Tor stand ein gewisser Yann Sommer. Eine Saison später schafften es die Bebbi wieder bis in den Viertelfinal, wo Valencia Endstation bedeutete.
In der Saison 2014/15 scheiterte YB im Sechzehntelfinal krachend an Everton. Ein Jahr später qualifizierten sich Basel und Sion für die KO-Phase. Die Walliser scheiterten im Sechzehntelfinal an Braga und Basel im Achtelfinal am späteren Sieger Sevilla.
In der Saison 2018/19 schaffte es mit dem FCZ wieder ein Schweizer Team in die Sechzehntelfinals. Dort schieden die Zürcher aber gegen Napoli deutlich aus. Ein Jahr später kam von den drei Schweizer Teams Lugano, YB und dem FCB nur die Bebbi in die KO-Phase. Im Viertelfinal schied das Team dann gegen Schachtar Donezk aus.
Ein Jahr später scheiterte YB nach grossartigen Siegen gegen Leverkusen im Achtelfinal an Ajax Amsterdam.
Bundesligist Leverkusen war so beeindruckt vom Spiel der Berner Young Boys, dass man gleich den Trainer Gerardo Seoane verpflichtete.