FC Basel: Ex-Trainer Schultz zu Köln – eine Ohrfeige für die Bebbi!
Timo Schultz hat nach seinem Debakel beim FCB wieder einen Job – und das gleich in der Bundesliga! Der Deutsche soll Köln vor dem Abstieg retten. Klappt das?
Das Wichtigste in Kürze
- Der 1. FC Köln verpflichtet den beim FCB spektakulär gescheiterten Timo Schultz (46).
- Der Ex-Bebbi-Trainer soll die Geissböcke vor dem drohenden Bundesliga-Abstieg retten.
- Für den FCB ist die Verpflichtung eine Ohrfeige – und für Köln ein Risiko.
Nach seinem unrühmlichen Aus beim FC Basel nach nur elf Spielen an der Seitenlinie hat Timo Schultz einen neuen Job: Der 46-Jährige soll den schwer gebeutelten 1. FC Köln vor dem Abstieg aus der deutschen Bundesliga retten.
Für den FCB ist diese Nachricht eine Medaille mit zwei Seiten. Positiv für Rot-Blau ist sicherlich, dass man sich künftig das Gehalt von Schultz spart. Der 46-Jährige hatte einen Zweijahresvertrag am Rheinknie, der nun offiziell vorbei ist. Allerdings stünde Basel für den Fall, dass Schultz bei Köln zum Erfolgstrainer wird, erst recht schlecht da.
Aber ist der FCB-Flop für Köln ein heimlicher Trainer-Coup – oder nur eine Zwischenlösung bis zum Abstieg? Auf der Nau.ch-Sportredaktion gehen die Meinungen dazu auseinander.
Matthias Neuhaus, Sportredaktor
«Nach sieben (!) Ligaspielen wurde Timo Schultz beim FCB entlassen, nun heuert er in der Bundesliga an. Das Engagement in Köln wirft bei einigen Fans im ersten Moment womöglich Fragen auf. Vielmehr ist es jedoch eine Ohrfeige für den FC Basel.
Der 1. FC Köln befindet sich auf einem Abstiegsplatz und kämpft in der Rückrunde um den Klassenerhalt. Der Verein ist dringend auf Punkte angewiesen. Ausgerechnet Schultz, der am Rheinknie so kläglich scheiterte, soll die Relegation nun verhindern.
Die Verpflichtung zeigt auf, dass der 46-Jährige in Deutschland weiterhin Vertrauen geniesst. Auf der anderen Seite wird deutlich, dass während Schultz' Zeit in Basel viel schieflief – insbesondere abseits des Platzes.
Dass die sportliche Misere der Basler in erster Linie nicht an Schultz lag, hat auch der 1. FC Köln realisiert. Warum sonst sollte der Bundesligist einen Trainer holen, der beim FCB einen Punkteschnitt von 1,27 aufwies?»
Mathias Kainz, Sportredaktor
«Not trifft Elend – anders lässt sich die Verpflichtung von Timo Schultz in Köln nicht wirklich erklären. Der FCB-Flop hat vor allem ein Argument auf seiner Seite: Nach seinem Rauswurf in Basel ist der 46-Jährige verfügbar und wohl relativ kostengünstig.
Das macht ihn zur praktischen Option für die tief in der Krise steckenden Kölner. Finanziell sind die Geissböcke schwer angeschlagen, gut möglich, dass im Winter noch ein, zwei Stammspieler verkauft werden. Neuzugänge gibt es wegen der Transfersperre keine.
Heisst: Der Kampf um den Klassenerhalt wird mit den gleichen (eher stumpfen) Waffen ausgefochten wie in der Hinrunde. Einen Toptrainer hätte man mit diesen Aussichten eher nicht an Land gezogen. In der jetzigen Lage hat Köln wenig zu verlieren.
Zyniker möchten meinen, es habe die Bequemlichkeit zugunsten von Schultz entschieden. Klappt es mit dem Klassenerhalt nicht, kann man Schultz mühelos durch einen «Neuanfang-Trainer» ersetzen. Klappt es doch, dann wäre es ein kleines Bundesliga-Wunder.»