FC Basel: Trainer Alex Frei ist nicht das Problem im Club
Nach dem 2:3 gegen Luzern liegt der FC Basel nur noch auf Rang sechs der Super League. Trainer Alex Frei ist aber nicht das Problem. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Einen Punkt aus zwei Spielen holt der FC Basel im neuen Jahr bisher.
- Anspruch und Wirklichkeit klaffen beim Sechstplatzierten der Super League auseinander.
«Im neuen Jahr sehen wir einen anderen FCB!» Das lässt Club-Boss David Degen noch vor dem Start ins neue Fussball-Jahr verlauten.
Was er damit meint, bleibt sein Geheimnis. Denn auf dem Platz hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nichts geändert. Auch nach zwei Spielen kann man festhalten: Die Unbeständigkeit auf dem Platz ist weiterhin unverändert.
Doch ich lege mich fest: Alex Frei ist für mich nicht das Problem beim FCB. Auch wenn man natürlich immer über eine Aufstellung diskutieren kann. Doch mit dieser Zusammenstellung ist es für jeden Trainer schwierig, erfolgreich zu sein.
Und Alex Frei hat bewiesen, dass er Mannschaften weiterentwickeln und mit ihnen Erfolg haben kann. Er ist mit Winterthur aufgestiegen und die Mannschaft, die er davor trainiert hatte, der FC Wil, steht in der Challenge League auf Platz 1.
Das heisst, das einzige, was man braucht, ist Zeit. Man muss ihm die nötige Zeit geben.
Wenn man einen so grossen Anteil an Lehrlingen aufweist, wird es in jedem Betrieb schwierig. So auch beim FCB, der überwiegend angebliche Potenzial-Spieler im Kader hat.
Alex Frei hat bestimmt recht, wenn er sagt, er wisse genau, wo seine Spieler stehen. Nur nützt es ihm (und auch den Fans) gar nichts. Denn es sind Resultate gefragt – und zwar sofort!
Es ist aller Ehren wert, wenn der FCB-Trainer nach dem Spiel gegen den FC Luzern die Verantwortung auf sich nimmt. Nur löst das die Probleme beim FCB nicht. Und: Es entspricht eben auch nicht ganz der Wahrheit.
Beim FCB hat man keine Zeit, und genau da liegt das Problem. Das Konzept, junge Potenzial-Spieler zu verpflichten und diese in möglichst kurzer Zeit mit Gewinn zu verkaufen, geht nicht auf.
Eine Mannschaft muss zusammenwachsen und sollte die Möglichkeit haben, sich auch durch Fehler weiterzuentwickeln. Die braucht es sogar, wenn man weiterkommen will. Nur gibt es für Fehler in der aktuellen Situation weder Platz noch Zeit. Da beisst sich der Hund selber in den Schwanz.
Das Projekt geht derzeit nicht auf und sollte überdacht werden. Oder aber: Der FC Basel schraubt seine Ansprüche runter und strebt nicht sofort den maximalen Erfolg an.
Denn in der aktuellen Situation gibt es sonst nur Enttäuschung. Anspruch und Wirklichkeit klaffen brutal auseinander.
Lieber David Degen, es gibt noch viel zu tun beim FCB – und zwar an allen Fronten!