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FC Basel: Vereins-Präsident Baumgartner geschockt über Machtkampf

Mischi Wettstein
Mischi Wettstein

Basel,

Im November 2020 wird Reto Baumgartner zum Vereinspräsidenten des FC Basel gewählt. Der aktuelle Machtkampf am Rheinknie schockiert den ehemaligen Profi-Kicker.

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Die Stimmung rund um den FC Basel ist gereizt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Nau-Interview spricht Vereinspräsident Reto Baumgartner über die Situation beim FCB.
  • Er hat klare Erwartungen an die beiden Kontrahenten Bernhard Burgener und David Degen.

Der Zoff um den FC Basel eskaliert am Montag endgültig. David Degen will vom Minder- zum Mehrheitsaktionär aufsteigen. Und hat dafür die geforderten 16,4 Millionen Franken zusammen.

Doch Club-Boss Bernhard Burgener will den FCB nicht an den Ex-Profi abtreten. Sein Plan, die Anteile an die «Basel Dream & Visions» zu veräussern, verhindert Degen mit einer superprovisorischen Verfügung. Und stellt Burgener damit vorerst schachmatt.

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David Degen überreichte Bernhard Burgener ein Trikot und diesen Brief. Er will den FC Basel übernehmen. - Instagram/@david.degen

Vereinspräsident Reto Baumgartner ist über die aktuelle Lage am Rheinknie schockiert. Und spricht im Interview mit Nau.ch darüber, was er von den beiden Gegenspielern erwartet.

Nau.ch: Fallen wir gleich mit der Tür ins Haus! Haben Sie es schon bereut, beim FC Basel Vereinspräsident zu sein?

Reto Baumgartner: Nein, ich wusste ja in etwa, was auf mich zu kommt. Mit dem Tempo und dieser Heftigkeit habe ich natürlich schon nicht gerechnet. Aber es ist, wie es ist.

Nau.ch: Beim FCB herrscht ein ziemliches Chaos, wie werden Sie darüber informiert?

Reto Baumgartner: Gar nicht! Ich informiere mich via Medien und bin jeweils gespannt, was passiert. Meine Quellen sind die gleichen, wie die der Fans. Die Vorkommnisse vom Montag haben mich aber natürlich schon geschockt.

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Reto Baumgartner ist Vereinspräsident des FC Basel. - zVg

«Ich bin unabhängig»

Nau.ch: Können Sie als Präsident überhaupt eine eigene Meinung haben – oder unterstehen sie der Burgener-Crew?

Reto Baumgartner: Nein! Ich bin unabhängig, stehe auf keiner Lohnliste und habe daher schon meine Meinung.

Wen wünschen Sie sich als Boss beim FC Basel?

Nau.ch: Finden Sie es gut, dass der FCB zurzeit nicht ins Ausland verkauft werden kann?

Reto Baumgartner: Es gibt zwei Punkte. Ein Rechtsstreit um den FC Basel ist dem Club unwürdig und das macht mir grosse Sorgen. Dafür wurde am Montag der Verkauf an diese Briefkasten-Firma verboten, was ich sehr positiv finde.

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Am Rheinknie ist der Unmut gegen Club-Boss Burgener gross. - Keystone

«Erwarte Transparenz, Kommunikation und Vertrauen»

Nau.ch: Haben Sie als Vereins-Präsident Einfluss, wer bei der Holding am Ruder steht? Und beeinflusst das Ihre Arbeit?

Reto Baumgartner: Ich habe überhaupt keinen Einfluss und erhalte auch keine Informationen dazu. Auch meine Arbeit wird davon nicht tangiert.

Ich appelliere einfach an die beiden Herren, dass der Rechtsstreit so schnell wie möglich vom Tisch kommt. Und wenn es gültige Verträge geben sollte, erwarte ich, dass man sich daran hält.

Es soll Transparenz herrschen, eine Kommunikation stattfinden. Diesen Informationen soll man dann auch vertrauen können. Das ist die Forderung der Vereinsmitglieder, die für Burgener und Degen gilt.

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David Degen verlässt am Mittwoch das Bürogebäude von Bernhard Burgener. Mit dem FC Basel im Gepäck? - Nau.ch

Nau.ch: Ein rasches Ende des FCB-Chaos ist nicht abzusehen. Das ist übel und nicht gut für das Image des Clubs, oder?

Reto Baumgartner: Ja, sehr – je länger das dauert, desto schlimmer wirds. Wie gesagt: Es ist einerseits unwürdig und wirkt andererseits nach Aussen sehr schlecht.

Hätte man mir vor vier Jahren gesagt, dass der FC Basel an diesem Punkt steht, hätte ich ihn ausgelacht.

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Bernhard Burgener, Club-Boss beim FCB, will nicht an David Degen verkaufen. - Keystone

«Lösung zum Wohle des FC Basel gefragt»

Nau.ch: Blick ins Fernglas: Wie geht der Kampf zwischen Degen und Burgener aus? Und welche Variante würden Sie bevorzugen?

Reto Baumgartner: Es ist für mich nicht ein Kampf im eigentlichen Sinn. Es liegt etwas auf dem Tisch, aber ich kenne die Verträge nicht.

Aber wenn es die gibt und die Bedingungen eingehalten worden sind, muss man dem auch nachkommen. Vor allem wenn man immer behauptet, man halte immer alle Verträge ein.

Und wenn dies nicht der Fall ist, müssen die beiden Parteien zusammen an einen Tisch sitzen. Und eine Lösung zum Wohle des FC Basel finden – und nicht zum Wohle einzelner Personen.

Und anstatt vors Gericht können sich die beiden an der Generalverammlung präsentieren, dort Fragen beantworten. Dann können die Vereinsmitglieder ihren Favoriten bestimmen.

Nau.ch: Am Ostermontag spielt der FC Basel gegen Vaduz. Geht das ganze Theater spurlos am Team von Sforza vorbei?

Reto Baumgartner: Die Unruhe im Club war ja schon vorher bis auf den Rasen spürbar. Aber ich glaube, die Jungs sind genug Profis und werden sich entsprechend auf das Spiel vorbereiten. Darum gehe ich davon aus, dass wir einen Sieg einfahren.

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Trainer FC Basel und sein FCB empfangen am Ostermontag um 16 Uhr Aufsteiger Vaduz im Joggeli. - Keystone

Nau.ch: Der FCB spielt, gemessen an seinen Ansprüchen, keine gute Saison. Liegt es am Trainer – oder glauben Sie, dass der Club auch mit Sforza zurück in die Erfolgsspur findet?

Reto Baumgartner: Da ziehe ich den Joker.

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