Bernhard Alpstaeg soll aus dem Aktionärsbindungsvertrag der FC Luzern Holding AG ausgeschlossen werden. Jetzt meldet sich der Investor zu Wort.
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Der Zoff beim FC Luzern rund um Bernhard Alpstaeg geht in die nächste Runde. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Aktionäre der FCL Holding AG wollen eine Zukunft ohne Bernhard Alpstaeg.
  • Er wurde deshalb aus dem Aktionärsbindungsvertrag ausgeschlossen.
  • Nun meldet sich der Investor zu Wort. Er spricht von einem «abstrusen Vorgehen».
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Am Montag wird bekannt, dass das Bezirksgericht Luzern das Gesuch von Bernhard Alpstaeg ablehnt. Dieser forderte zuvor, einen neutralen Sachwalter als Geschäftsführer des FC Luzern einzusetzen. Jetzt folgt das nächste Kapitel im Zoff zwischen dem Aktionär und dem Club.

Die Aktionäre der FCL Holding AG verschicken am Dienstag eine Mitteilung. Titel: «FCL-Aktionäre stellen Weichen für Zukunft ohne Bernhard Alpstaeg». In dieser geben sie bekannt, dass einstimmig beschlossen wurde, Bernhard Alpstaeg aus dem Aktionärsbindungsvertrag (ABV) auszuschliessen.

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Josef Bieri, Aktionär beim FC Luzern. - keystone

«Dieser Entscheid ist nicht leichtgefallen, doch er ist nötig», schreiben die Aktionäre um Josef Bieri. Dieser Entscheid soll zur Folge haben, dass die Aktionäre das Aktienpaket von Alpstaeg zum «wirklichen Wert» erwerben können.

Diese sollen von den Aktionären gemeinschaftlich gehalten werden. Später möchte man die Papiere an Innerschweizer Persönlichkeiten verkaufen. Diese Gespräche seien bereits im Gange.

Die FCL-Aktionäre argumentieren, dass Bernhard Alpstaeg zahlreiche Handlungen begangen, die unterstreichen würden, dass ihm einige Interessen näher lägen, als die des FCL.

FCL-Aktionäre halten Bernhard Alpstaeg für «nicht mehr tragbar»

Deshalb folgert das Gremium, dass «Bernhard Alpstaeg als Aktionär der FCL Holding AG nicht mehr tragbar ist. Und sein Verbleib im Aktionariat für die anderen Aktionäre nicht länger zumutbar ist.» Zumal er auch jegliche Bereitschaft zur Korrektur dieser Pflichtwidrigkeiten und zur Kooperation vermissen lasse.

Gemäss ABV könne aufgrund dieser schwerwiegenden Gründe eine Partei durch Beschluss der übrigen Parteien aus dem ABV ausgeschlossen werden. Heute um 14 Uhr wollen die Aktionäre an einer Medienkonferenz über den Vorgang informieren.

Alpstaeg wehrt sich gegen Vorwürfe

Mittlerweile hat sich Bernhard Alpstaeg über seinen Sprecher Sacha Wigdorovits zu den Anschuldigungen der Verwaltungsräte geäussert.

In der Stellungnahme wird das Vorgehen der FCL-Aktionäre Samih Sawiris, Hans Schmid und Josef Bieri als «abstrus» betitelt. Die Argumentation sei rechtlich haltlos. «Weder besitzen sie ein Kaufrecht an den Aktien von Bernhard Alpstaeg, noch hat Herr Alpstaeg die Absicht, ihnen seine Aktien zu verkaufen.»

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Sacha Wigdorovits (l.) und Bernhard Alpstaeg äussern sich an einer Medienkonferenz im März 2023 zur Lage rund um den FC Luzern. - keystone

Die FCL Holding AG habe Alpstaeg im Dezember 2022 in einer «Nacht-und-Nebel-Aktion» fast die Hälfte seiner Aktien enteignet. «Gegen diesen rechtswidrigen Beschluss hat Herr Alpstaeg Anfang 2023 Klage eingereicht. Darin fordert er, dass ihm die vom VR der FCL Holding AG rechtswidrig aberkannten Aktien, samt der damit verbundenen Stimmrechte, wieder zugesprochen werden.»

Der Fall sei vor dem Bezirksgericht Luzern hängig. «Dass Sawiris, Schmid und Bieri den Streit um die Beteiligung von Bernhard Alpstaeg am FC Luzern mit ihrer neusten, unsinnigen Forderung weiter eskalieren, ist bedauerlich.»

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