FC Luzern: Ersetzt Investor Alpstaeg an GV den Verwaltungsrat?
Nächstes Unruhe-Kapitel beim FC Luzern. Präsident Wolf hebt das Stadionverbot von Boss Alpstaeg gegen Jasharis Berater auf. Im November kommt die GV.
Das Wichtigste in Kürze
- Gestern Dienstag stellte FCL-Präsident Stefan Wolf den Fast-Schwiegersohn Alpstaegs frei.
- Nun hebt Wolf auch das vom Club-Boss verordnete Stadionverbot gegen einen Berater auf.
- Spätestens im November könnte es an der GV zum ganz grossen Knall kommen.
Beim FC Luzern besteht derzeit keine Aussicht auf Ruhe. Der Graben zwischen Club-Boss Bernhard Alpstaeg (er feiert heute den 77. Geburtstag) und dem Verwaltungsrat um Präsident Stefan Wolf wird immer tiefer.
Erst Anfang Woche wehrt sich das Gremium in einem offenen Brief gegen die Vorwürfe von Bernhard Alpstaeg. Der Mehrheitsaktionär* sagte zuvor, dass die FCL-Führung, explizit Sportchef Remo Meyer und Präsi Stefan Wolf, faul und unfähig sei.
Man stehe weiterhin geschlossen hinter Präsident Stefan Wolf und Sportchef Remo Meyer, hiess es in der Mitteilung. Gezeichnet hatte das Schreiben Holding-Vizepräsi Josef Bieri, dem 48 Prozent der FCL Holding gehören.
FCL-Präsident Wolf schlägt doppelt zurück
Ruhe scheint in der Innerschweiz aber nicht einzukehren, im Gegenteil. Denn: Präsident Wolf «beisst» gleich doppelt zurück.
Bernhard Alpstaeg gerieten kürzlich Handlungen von Sportchef Remo Meyer bei der Vertragsverlängerung mit Neo-Natispieler Ardon Jashari (20) in den falschen Hals. Das nimmt Alpstaeg persönlich, weil er privat die Familie Jashari finanziell unterstützt.
Alpstaeg erteilt Jasharis Berater Hausverbot in «seiner» Swissporarena*, weil sich dieser offenbar negativ über ihn geäussert habe. Dieses hat Präsident Wolf nun rückgängig gemacht. Weil die rechtliche Grundlage dafür seiner Ansicht nach fehlt.
Bereits gestern Dienstag wurde Daniel Schrecker freigestellt.
Der 30-jährige Mitarbeiter arbeitet beim FC Luzern in der Scouting-Abteilung. Und baut für den Club eine neue SAP-Datenbank auf, in der alle Spieler des Vereins erfasst sind.
Pikant: Schrecker ist der Freund von Bernhard Alpstaegs Tochter Giulia. Und damit quasi der Schwiegersohn des Club-Boss*.
Diese Nähe zum Hauptaktionär* ist ihm jetzt zum Verhängnis geworden. Denn wie Nau.ch erfahren hat, wird er unter anderem wegen des Vorwurfs des «illoyalem Verhalten» gefeuert!
Kommt es im November zum grossen Knall beim FC Luzern?
Im November kommt es in Luzern zum grossen Showdown: Dann findet nämlich die Generalversammlung der FC Luzern Innerschweiz AG statt. Dann wird Tacheles geredet.
Spätestens beim Traktandum «Wahlen» dürften die Spielchen beendet sein. Pikant: Alpstaeg hat als Mehrheitsaktionär nämlich die Befugnisse, den ganzen Verwaltungsrat zu ersetzen.
*Bernhard Alpstaeg ist Mehrheitsaktionär der FCL Holding (52 Prozent). Ihm gehören 60 Prozent der Stadion AG und zu hundert Prozent die Stadion Gastro AG.