FC Luzern: Jetzt muss Bernhard Alpstaeg zum Big-Boss werden
Beim FC Luzern treten gleich drei Aktionäre zurück. Schuld daran sei Bernhard Alpstaeg. Dabei ist dieser eigentlich mehr Lösung als Problem. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Drei Aktionäre des FC Luzern sind am Donnerstag zurückgetreten.
- Als Grund wurden Differenzen mit Hauptaktionär Bernhard Alpstaeg angegeben.
- Das Beste für den Verein: Alpstaeg muss jetzt zum alleinigen Chef werden.
Heute Donnerstag kommt es beim FC Luzern zum grossen Knall. Die Verwaltungsräte Samih Sawiris, Hans Schmid und Marco Sieber geben ihren Rücktritt bekannt. Als Hauptgrund wird Hauptaktionär Bernhard Alpstaeg genannt. Dieser sitzt seit drei Wochen ebenfalls nicht mehr im VR des Vereins.
Dass das Pulverfass FCL einmal explodieren würde, ist absolut keine Überraschung. Nicht alle Aktionäre haben das Heu auf der gleichen Bühne. Und das hat einen einfachen Grund: Das Aktienreglement des FC Luzern.
Ab einem Anteil von 10 Prozent ist man bei den Innerschweizern im Verwaltungsrat und hat damit eine Stimme. Egal, ob ihm 10 Prozent gehören – oder ob es sich um die 52 Prozent von Hauptaktionär Alpstaeg handelt. Ihm allein gehören also mehr Anteile, als den restlichen Aktionären zusammen – trotzdem hat er nur eine Stimme.
Schon hier sagt der gesunde Menschenverstand: Das kann nicht sein. Und es ist nachvollziehbar, dass es so zu Konflikten und Meinungsverschiedenheiten kommen muss.
Alpstaeg jetzt auch Hauptaktionär des Stadions
Der Konflikt ist indes nicht neu. Den Aktionären war es bereits ein Dorn im Auge, dass Alpstaeg seine Aktien von Ex-Präsident Walter Stierli erwarb. Es ging sogar so weit, dass man ein Gericht prüfen liess, ob dieser Vorgang rechtens war.
Ein aktuelles Beispiel? Ebenfalls heute wurde bekannt, dass sich Bernhard Alpstaeg vom Bauherrn der Swissporarena neue Anteile erworben hat. Damit ist er neu auch Hauptaktionär des Luzerner Stadions. Das dürfte den anderen Aktionären nicht gepasst haben– der 74-Jährige wird ihnen zu mächtig.
Es ist klar, dass Bernhard Alpstaeg am Tag X seine Anteile einmal verkaufen wird. Das muss aber weder heute noch morgen sein. Darum sollten die Differenzen im Sinne des FCL behoben werden. Und das ist am Runden Tisch kaum mehr möglich.
Alpstaeg muss zum Big-Boss beim FC Luzern werden
Es bleibt nur eine sinnvolle Lösung: Alpstaeg kauft die Aktien der ihm lästigen «Reinredner» und wird zum uneingeschränkten Mega-Boss. Damit würde das Provinz-Theater enden und Alpstaeg könnte in den Verwaltungsrat zurückkehren.
Nur so kann er den FC Luzern weiterbringen – und später einmal in treue Hände übergeben.
Denn es geht nicht um die Eigeninteressen von Klein-Aktionären, sondern um das Wohl des FCL. Und das liegt Hauptaktionär Alpstaeg bestimmt am Herzen