FC Luzern punktet: Die Noten nach dem YB-Spiel
Das Wichtigste in Kürze
- Meister YB kommt beim FC Luzern über ein 2:2-Unentschieden nicht hinaus.
- Bei den Gelb-Schwarzen zeigen einige Spieler nicht ihre beste Leistung.
- Auf der Gegenseite glänzen dafür gleich mehrere Akteure.
Der FC Luzern nahm YB am Wochenende nicht nur einen Zähler, sondern auch die Tabellenführung ab. Die Punkteteilung war dabei durchaus verdient. Das zeigt auch der Blick auf die Noten zum 2:2 zwischen FCL und YB.
FC Luzern
Marius Müller
Der FCL-Schlussmann strahlt einfach etwas aus, eine Ruhe, die auch die Verteidiger vor ihm beruhigen müsste. Da steht eine Persönlichkeit im Kasten – an ihm liegt es nicht, dass die Luzerner nicht mehr Punkte auf dem Konto haben.
Otar Kakabadze
Er versucht sich auch mal im Abschluss, glänzt da aber nicht; nach einer Stunde ist deshalb Duschen angesagt.
Stefan Knezevic
Knezevic wird dieses Spiel ganz schnell vergessen wollen. Fassnacht schnappt ihm schon früh den Ball zu einfach weg. Über den Penalty, den er gegen Assale verschuldet, wird nicht verhandelt. Wie er von letzterem vor dem YB-Führungstor vernascht wird, will er sich sicher auch nicht mehr ansehen. Kurz vor Schluss hat er Glück, dass es nicht einen zweiten Elfmeter gegen Assale gibt; bei einem Pfiff des Schiris hätte er sich nicht beklagen dürfen.
Lucas Alves
Schon zu Beginn des Spiels kommt er zu einer Kopfballchance – der Ball verfehlt das Ziel jedoch. Zwischendurch spielt er einmal einen grauenhaften Ball in die Füsse der Gegner – aber den darf man verschmerzen, denn das Positive überwiegt bei Weitem. Wie ein Tornado kommt er mit aller Wucht beim 2:2 zum Kopfball – er schleicht sich einfach von Sörensen weg. Richtig toll gemacht!
Ibrahima Ndiaye
Eigentlich muss er nach einer Viertelstunde das 1:0 machen, er zieht alleine auf das Tor und schiebt den Ball am Pfosten vorbei. Aber Minuten später macht er den Fehler wieder gut, erzielt das 1:0 – und zeigt auch danach ein auffälliges Spiel.
Francesco Margiotta
Eine gute Szene hat er: Das Zuspiel auf Ndiaye zum 1:0 war richtig gut. Aber sonst gibt es nicht viel Positives zu berichten – irgendwie ist er noch nicht ganz in Luzern angekommen.
Pascal Schürpf
Der Captain geht voraus: Er kämpft, er rackert, er treibt an. Mit einem tollen Kopfball auf das YB-Tor scheitert er nur, weil von Ballmoos noch besser hält. Trotzdem eine gute Leistung!
Marvin Schulz
Schulz macht ein gutes Spiel. Er kämpft, scheut keinen Zweikampf, prescht nach vorne – bravo.
Simon Grether
Er macht, was er an diesem Nachmittag machen kann, und ist damit gerade noch genügend. Die Erwartungen erfüllt er aber nicht, denn er kann deutlich mehr.
Christian Schwegler
Er bringt sich selbst um eine gute Note. Er zeigt zwar von Beginn an viel Einsatz, Aggression und Härte; aber beim Assale-Tor ist er nicht so konsequent, wie er es sein müsste. Dass er sich über die zweite Gelbe Karte ärgert, ist verständlich – sie ist auch strittig – aber dass er dem Unparteiischen hämisch applaudiert, ist einfach unnötig.
Idriz Voca
Er zeigt ein ansprechendes Spiel und gibt sich zuverlässig, ohne gross aufzufallen. Aber er könnte noch viel präsenter sein.
Young Boys
David von Ballmoos
Bei einem verunglückten Abschlag in die Füsse von Margiotta hat der YB-Schlussmann Glück, dass der Luzerner nicht mehr daraus macht. Bei einer Riesen-Parade gegen den Schürpf-Kopfball zeigt er, dass er stets auf dem Posten ist.
Frederik Sörensen
Beim ersten Gegentreffer trabt er einfach mit, das Kopftor von Lucas zum 2:2-Endstand geht ganz auf seine Kappe. Nein, es war nicht alles schlecht, aber an den entscheidenden Szenen war er leider involviert.
Vincent Sierro
Ob er seine Nau-Noten verfolgt? Denn Sierro entkräftet die Vorwürfe, nur quer und nach hinten zu spielen. Endlich orientiert sich sein Spiel auch einmal nach vorne. Viel fehlt nicht auf die Note 5 – etwas mehr, und die YB-Fans werden so richtig Freude an ihm haben.
Nicolas Moumi Ngamaleu
Eine knappe 4, denn er kann viel mehr, kam gegen den FCL nicht wie gewohnt auf Touren. Das gilt aber nicht nur für ihn, er war bei weitem nicht der einzige bei YB, der seine Betriebstemperatur nicht erreichte.
Christian Fassnacht
Der richtig gute Beginn rettet ihm eine knappe 4. Danach war es einfach nicht sein Spiel, oder besser: Das Spiel lief an ihm vorbei.
Roger Assale
Er holt einen Elfer raus, macht ein Tor selbst und hat Pech, dass das Foul von Knezevic kurz vor Schluss im 16er nicht gepfiffen wird.
Jean-Pierre Nsame
Ein Elfmeter-Tor und die Kopfball-Verlängerung vor Assales Führungstreffer waren seine herausragenden Leistungen. Kurz vor dem 2:1 hatte er selbst die Kopfballchance, setzt den Ball jedoch über die Lattenkante.
Michel Aebischer
Zu viele Zuspiele landen beim Gegner, mental wirkte er nicht richtig frisch. Kein Wunder, dass er im Abschluss in Minute 66 auch zu harmlos war. Ein Tag nach dem Motto «Mund abputzen, weiter geht's».
Ulisses Garcia
Genügend, aber nicht mehr. Von der Seite muss einfach mehr kommen.
Fabian Lustenberger
Der Routinier ist einfach ein Vorbild für die ganze Mannschaft, und das Match für Match. Wie er gleich zum Anfang des Spiels noch in einen Schuss von Kakabadze hineinrutscht ist sinnbildlich. Nach vorne gibt es noch Potenzial.
Jordan Lotomba
Den Kopfball-Zweikampf gegen Schürpf darf er nicht verlieren, dann fällt das 1:0 wohl nicht. Und was für Garcia gilt, gilt auch für ihn: Nach vorne muss mehr kommen.