Der Zoff rund um den FC Luzern ist um ein Kapitel reicher. Die Aktionäre werfen Investor Bernhard Alpstaeg raus – dieser wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe.
FCL-Aktionär Josef Bieri spricht von «gravierenden Pflichtverletzungen». - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die FCL-Aktionäre schliessen Bernhard Alpstaeg aus dem Aktionärsbindungsvertrag aus.
  • Am Dienstagnachmittag erklären die Verantwortlichen ihren Entscheid.
  • Die Aktien des Investors sollen auf mehrere Schultern verteilt werden.
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Rund um den FC Luzern kommt es zum nächsten Knall. Die Aktionäre der FCL Holding AG haben einstimmig beschlossen, Bernhard Alpstaeg aus dem Aktionärsbindungsvertrag auszuschliessen. Er sei «nicht mehr tragbar».

Am Dienstagnachmittag erläutern die Verantwortlichen ihren Entscheid an einer Medienkonferenz. In einer umfassenden Erklärung werden die verschiedenen und komplexen Vorwürfe gegenüber Alpstaeg im Detail vorgestellt.

War der Alpstaeg-Rauswurf ein Ablenkungsmanöver? Josef Bieri und Michael Wehrli nehmen Stellung. - Nau.ch

Fazit: Alpstaeg habe etliche Abmachungen und Regeln gebrochen. Zudem habe er das Ziel verfolgt, «Alleineigentümer und Alleinherrscher» beim FC Luzern zu werden. Darum sei der beschlossene Schritt unabdinglich.

«Wurden x-mal angelogen»

Josef Bieri erklärt: «In der Medienmitteilung ist nur ein Teil der Anschuldigungen drin, die leider wahr sind. Da sind natürlich gravierende Pflichtverletzungen vorausgegangen. Wenn mich jemand betrügt, dann sage ich, dass der Vertrag nicht mehr gültig ist.»

Happige Vorwürfe von Aktionär Hans Schmid in Richtung Bernhard Alpstaeg. - Nau.ch

Hans Schmid ergänzt: «Wir haben schnell gemerkt, dass wir x-mal angelogen wurden. Wir haben Alpstaeg die Aktien unter Bedingungen verkauft. Und diese hat er nicht eingehalten. Der krasseste Fall war die Einberufung seiner eigenen GV.»

Verfolgen Sie den Aktien-Zoff rund um den FC Luzern?

Ein Ablenkungsmanöver sei der Ausschluss von Bernhard Alpstaeg nicht, bekräftigt Josef Bieri. «Wir sind auf einem ganz klaren Weg, dass der Gerichtsentscheid gestern kam, ist Zufall.» Der Rauswurf habe sich unabhängig davon über die letzten Wochen herauskristallisiert. «Ansonsten bringen wir nie Ordnung in diesen Klub.»

Josef Bieri über die Vergangenheit mit Bernhard Alpstaeg. - Nau.ch

Michael Wehrle stimmt Bieri zu: «Wir haben realisiert, dass wir in einer Sackgasse stecken. Und um aus einer Sackgasse herauszufinden, braucht es manchmal einen Schnitt. Diesen Schnitt haben wir jetzt gemeinsam beschlossen.»

FC Luzern: Aktien sollen an Drittinvestoren weiterverkauft werden

Der Klub solle weiterentwickelt werden. «Er soll gemeinsam geführt werden. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man sich im Kreis gedreht hat. Wir schauen jetzt vorwärts und vertreten diese Werte auch als Aktionäre», so Wehrle.

Wie geht es jetzt nach dem Alpstaeg-Ausschluss weiter? - Nau.ch

Und wie geht es jetzt weiter? «Der Aktionärsbindungsvertrag gibt den Pfad vor», so Wehrli. Die Aktien von Alpstaeg sollen gemeinsam übernommen werden. «Dann sollen sie weiterplatziert werden bei Drittinvestoren, die ebenso eine grosse Verbundenheit haben mit dem Klub.»

Alpstaeg betitelt Vorgehen als «völlig abstrus»

Der Zoff rund um den FC Luzern wird damit um ein weiteres Kapitel reicher. Die Liste der Anschuldigungen ist auf beiden Seiten sehr lang – und für Laien ziemlich kompliziert.

Patrick von Deschwanden erklärt, dass die Aktien des FCL auf mehr Schultern verteilt werden sollen. - Nau.ch

Der Verwaltungsrat der FCL Holding AG unterstützt den Entscheid der Aktionäre, wie er in einer Mitteilung schreibt.

Anders Bernhard Alpstaeg. Er lässt die Vorwürfe indes nicht lange auf sich sitzen. In einer Stellungnahme wehrt er sich, betitelt die Anschuldigungen als «völlig abstrus» und «rechtlich haltlos».

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