FC Luzern – Villiger: «Wollen U21-Gruppensieg und EM-Quali holen»
Beim FC Luzern zeigt sich Lars Villiger in Topform. Jetzt steht mit der U21-Nati der Endspurt in der EM-Quali an. Im Nau.ch-Interview spricht er über die Ziele.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag trifft die U21-Nati in Luzern auf Finnland, am Dienstag auswärts auf Rumänien.
- FCL-Stürmer Lars Villiger rückt mit dem Rückenwind von vier Toren aus neun Spielen ein.
- Das Ziel ist klar: «Wir wollen den Gruppensieg und die EM-Quali holen.»
Jetzt geht es für die U21-Nati um die Wurst! Es wartet der Quali-Endspurt mit dem Heimspiel gegen Finnland (Freitag in Luzern) und dem Auswärtsspiel in Rumänien am Dienstag. Die U21 rangiert in der Tabelle auf Platz 1, je einen Punkt vor den beiden letzten Gegnern.
Ein Trumpf im Rennen um die EM-Quali ist FCL-Stürmer Lars Villiger. Der 21-Jährige spielt beim FC Luzern eine starke Saison, kommt in neun Einsätzen auf vier Tore. Nau.ch hat vor dem Heimspiel in seinem Heimatstadion mit ihm gesprochen.
Nau.ch: Lars Villiger, wieso läuft es Ihnen in dieser Saison so rund?
Lars Villiger: Viele Geheimnisse habe ich nicht. Es ist das Zusammenspiel mit der guten Mannschaft, die wir beim FCL haben, wir haben einen guten Flow. Zudem helfen die harten Trainings, die wir in Luzern machen. Im Sommer habe ich auch an mir selbst gearbeitet, zum Beispiel punkto Ernährung oder mit individuellem Training. Das hängt alles zusammen.
Nau.ch: Nach neun Spieltagen stehen sie bei vier Toren. Rechnen wir das hoch, kommen wir auf zwölf bis sechzehn Tore Ende Saison. Haben Sie sich ein Ziel gesetzt?
Villiger: Ich habe mir etwas vorgenommen, ja. Aber das möchte ich für mich behalten (lacht). Am wichtigsten ist, dass ich der Mannschaft helfen kann, erfolgreich zu sein. Wenn am Ende der Saison viele Tore dabei herausspringen, freut es mich natürlich.
Nau.ch: Haben Sie ein Ritual vor dem Spiel, zum Beispiel immer den rechten vor dem linken Schuh anziehen?
Villiger: Nein, in dieser Hinsicht bin ich ziemlich unspektakulär. Ich habe keine festen Rituale. Vor dem Spiel konzentriere ich mich einfach darauf, mein Aufwärmprogramm durchzuziehen und mich mental auf die bevorstehende Aufgabe einzustellen.
Nau.ch: Und wie sieht es mit Mentaltraining aus?
Villiger: Ich mache seit ich 18 bin kontinuierlich Mentaltraining, was mir in vielen Situationen sehr geholfen hat. Beim FCL haben wir ausserdem einen Mentaltrainer, den man auf Wunsch hinzuziehen kann. Er kommt einmal pro Woche vorbei, und wir führen kurze Gespräche.
Diese Unterstützung hilft mir, fokussiert und mental stark zu bleiben. Es ist eine wertvolle Ressource, die ich immer wieder nutze.
Nau.ch: Der FCL führt die Tabelle an, in den Lokalmedien ist schon vom Titel die Rede. Nehmen Sie das einfach zur Kenntnis oder müssen sie da schmunzeln?
Villiger: Es ist natürlich immer schön, wenn es der Mannschaft und einem selbst gut läuft. Aber ich finde, es ist recht früh in der Saison, um schon vom Titel zu sprechen. Wir sind als Underdog in die Saison gestartet. Es hätte wohl niemand gedacht, dass wir nach neun Spieltagen in den Top 3 stehen.
Aber ich finde, wir müssen den Ball flachhalten, vorwärtsschauen und so weitermachen. Es ist sicher der Traum jedes FCL-Spielers, einmal Meister zu werden.
Nau.ch: Aus aktuellem Anlass: Im nächsten Spiel geht es mit dem FCL gegen den angeschlagenen Meister aus Bern. YB hat jetzt den Trainer gewechselt. Das ist wohl kein Vorteil für den FCL?
Villiger: Das habe ich auch mitgekriegt. Wir hätten uns gerne auf das Rahmen-YB eingestellt, unser Trainer hat die Spiele sicher analysiert und muss jetzt umdenken.
Aber ich finde sowieso: Wir schauen nur auf uns, zudem ist jetzt Nati-Pause und wir konzentrieren uns auf die U21.
Nau.ch: Damit schlagen wir den Bogen zu den kommenden Aufgaben. Vorneweg: Wer ist eigentlich ihr Stürmervorbild?
Villiger: Momentan sind es die besten Stürmer der Welt: Harry Kane und Erling Haaland.
Nau.ch: Wäre das Ausland auch mal ein Ziel?
Villiger: Ein Wechsel ins Ausland ist sicher ein spannender Weg, den ich mir vorstellen kann. Aber im Moment liegt mein voller Fokus auf den aktuellen Aufgaben beim FCL und der U21-Nati. Es ist wichtig, sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln und die jetzigen Herausforderungen bestmöglich zu meistern.
Nau.ch: Mit der U21 spielen Sie am Freitag zuhause in Luzern: Wird die ganze Familie im Stadion sein?
Villiger: Ja, aber von anderen Familien kommen noch mehr. Severin Ottiger (FCL-Teamkollege von Villiger) hat über 50 Tickets bestellt (lacht). Von mir kommen die, die auch sonst dabei sind.
Nau.ch: Ist man im eigenen Stadion besonders motiviert?
Villiger: Nein, es ist ein Spiel wie jedes andere, so sollte man es angehen. Es ist sicher ein Vorteil, dass es ein Heimspiel ist und wir die Umgebung und den Platz kennen.
Nau.ch: Wie gut kennen Sie die kommenden Gegner Finnland und Rumänien? Wie schätzen Sie die ein – kann man mit sechs Punkten rechnen?
Villiger: Es sind beides gute Mannschaften, ich habe gegen beide schon gespielt und wir haben nicht verloren. Unser Anspruch muss sicher sein, beide Spiele zu gewinnen. Es ist unser Ziel und unser Anspruch, den ersten Platz und damit die EM-Quali zu holen.