FC Luzern: Wen holt Sportchef Remo Meyer als neuen Trainer an Bord?
Anfang Januar will der FC Luzern mit einem neuen Trainer den Turnaround schaffen. Welche Gedanken macht sich Sportchef Remo Meyer in den nächsten Wochen?
Das Wichtigste in Kürze
- Fabio Celestini ist nicht mehr Trainer beim FC Luzern.
- Die Innerschweizer sind auf der Suche nach einem neuen Übungsleiter für die Rückrunde.
Wer steht künftig beim FCL an der Seitenlinie? Bis Weihnachten wird Sandro Chieffo die sportlichen Geschicke beim FC Luzern interimistisch leiten. Der Auftrag ist klar: Die Innerschweizer wollen mit so vielen Punkten wie möglich die Rote Laterne abgeben.
In der Zwischenzeit muss sich Sportchef Remo Meyer (41) auf die Suche nach einem Nachfolger für den entlassenen Fabio Celestini machen.
«Wir nehmen uns Zeit, die beste Lösung für den FC Luzern zu finden», erklärt Meyer im Nau-Interview. Klar ist: Die Entlassung von Fabio Celestini hat auch seine Position nicht gestärkt.
Es gibt sicher auch Stimmen, die den Sportchef kritische sehen. Die aktuelle Tabellenlage spricht nicht für ihn, die nächste Wahl muss sitzen. Sonst wird es im Falle einer weiteren Trainer-Rochade auch für Meyer eng. Die Überlegungen des 41-Jährigen müssten in diese Richtung gehen.
Sandro Chieffo (42)
Was passiert eigentlich, wenn Sandro Chieffo alle überrascht? Holt er überraschend viele Punkte gegen Basel, die Zürcher Clubs und Servette, wandert er plötzlich auf den Spuren von Gerardo Seoane. Wir lassen uns gerne überraschen.
Alex Frei (42)
Ob Sportchef Meyer seine möglicherweise letzte Patrone ausgerechnet mit Alex Frei verpulvert, ist mehr als fraglich. Denn: Läuft es nicht rund, bietet diese Wahl grosse Angriffsfläche. Die beiden sind befreundet – das erhöht die Gefahr für Meyer, beim nächsten Schiffbruch als Sportchef ebenfalls unterzugehen.
Bruno Berner (44)
Wieso wird Bruno Berner eigentlich immer so hoch gehandelt? Hat es mit seiner TV-Präsenz als Ex-SRF Experte zu tun? Gut möglich. Aber bei den Trainerwahlen bei YB, GC und dem FCZ ist er nicht zum Zug gekommen. Das doch eher bescheidene Kriens zu trainieren, ist eben grundsätzlich noch kein Leistungsausweis. Und in der U19-Nati schon jetzt davonzulaufen, ist auch nicht optimal. Das ist zwar möglich – aber nicht sexy!
Maurizio Jacobacci (58)
Auch «Mauri» wäre für den Job in Luzern eine gute, grundsolide Wahl. Dass er einen guten Job machen kann, hat er spätestens beim FC Lugano bewiesen. Aktuell ist er bei Grenoble unter Vertrag. Gut denkbar, dass er die Franzosen für den FCL verlassen würde. Jacobacci wäre eine Lösung, für die viele Verständnis mitbringen würden.
Raphael Wicky (44)
Seit seiner Rückkehr aus den USA ist Raphael Wicky ohne Job. Der Walliser wurde zwar zuletzt bei Chicago Fire entlassen, gilt aber trotzdem als talentierter Coach. Doch aktuell liegt Wickys Fokus verständlicherweise auf der Pflege seines kranken Vaters.
Mario Frick (47)
Was Mario in Vaduz leistet, ist toll! Er hat aus bescheidenen Mitteln das Maximum rausgeholt, auch wenn es letzte Saison nicht zum Klassenerhalt gereicht hat. Nach dem Abstiegs-Schock in die Challenge League sind die Ländle-Kicker aber bereits wieder in der Spur. Und liebäugeln mit einem Rang ganz vorne. Die Wahl Fricks wäre absolut nachvollziehbar und spannend! Zudem auch finanzierbar, inklusive einer fälligen Ablöse.
Ludovic Magnin (42)
Wieso nicht Magnin? «Ludo» würde mit seiner direkten und offenen Art beim FCL sicher gut ankommen. Und auch in der Kommunikation viel Freude bringen, nach den nicht ganz optimalen Sprachbarrieren mit Vorgänger Fabio Celestini. Die Entlassung beim FCZ dürfte verdaut sein – und Ludovic Magnin könnte zeigen, was er kann. Eine mutige und frische Lösung.
Mister X
Remo Meyer ist dafür bekannt, dass er noch eine Überraschung aus dem Hut zaubert, die niemand auf dem Zettel gehabt hat. Oder hatten Sie Gerardo Seoane damals auf der Rechnung?
Zudem hat er seinen grossen Horizont auch bereits bei Spieler-Transfers bewiesen. So zum Beispiel bei Top-Goalie Marius Müller. Oder den beiden Bundesliga-Oldies Christian Gentner und Holger Badstuber in diesem Sommer. Auch wenn die beiden noch nicht bewiesen haben, dass sie für den FC Luzern zu Heilsbringern werden können.
Die Bundesliga-Lösung
André Breitenreiter führt mit dem FCZ die Tabelle in der Super League an. David Wagner ist mit Meister YB in die Champions League eingezogen. Zwei Beispiele, die zeigen, dass ein frischer Wind aus der grossen Liga nördlich der Schweiz einen guten Einfluss auf das Leistungsklima haben kann.
Warum nicht auch in Luzern? Zumal man in der Innerschweiz gute Erfahrungen gemacht hat. 1989 holt der Club mit Friedel Rausch (†77) seinen einzigen Meistertitel. Und von 2014 bis 2018 steht Markus Babbel beim FCL an der Seitenlinie.
Eine mögliche Lösung: Thomas Doll (55) wäre derzeit verfügbar. Er trainierte in der Bundesliga Borussia Dortmund, den HSV und Hannover. Mit Ferencvaros wurde er 2016 ungarischer Meister.