FC Schaffhausen – Banner-Eklat: Freispruch der Fans sorgt für Kritik
2019 sorgten Fans des FC Schaffhausen mit einem frauenfeindlichen Banner für einen Skandal. Am Montag wurden sie freigesprochen – das Urteil sorgt für Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag mussten sich sechs Fans des FC Schaffhausen vor Gericht verantworten.
- Sie wurden wegen dem Aufruf zur Gewalt an Frauen angeklagt.
- Das Urteil lautet Freispruch – SP-Nationalrätin Mattea Meyer ist empört.
«Winti Fraue figgä und verhaue», steht auf einem Banner, welchen sechs Fans des FC Schaffhausen 2019 in ihrem Block präsentieren. Beim Spiel gegen den FC Winterthur halten sie das Transparent hoch – und sorgen so für einen Skandal.
Zweimal Freispruch vor Gericht
Die fehlbaren Anhänger müssen sich zwei Jahre später vor dem Bezirksgericht Zürich verantworten – und werden freigesprochen. Die Aktion sei zwar komplett daneben gewesen, aber nicht strafbar, heisst es damals. Die geforderte Geldstrafe wird nicht ausgesprochen.
Der Staatsanwaltschaft ist dieses Urteil aber nicht genug, sie legt Berufung ein. Und so kommt es, dass die sechs Fans erneut vor Gericht erscheinen müssen. Angeklagt für den Aufruf zur Gewalt an Frauen.
Am Montag entscheidet das Obergericht Zürich schliesslich erneut auf Freispruch. Im Urteil heisst es, dass die Fans des FC Schaffhausen mit ihrem Plakat nicht zur Gewalt an Frauen aufgerufen hätten. Das schreibt der «Tagesanzeiger». Die Worte auf dem Banner werden als «reine Provokation der gegnerischen Fans» angesehen.
Laut dem Richter liesse sich das anhand einer Umfrage unter 100 beliebigen Personen bestätigen. «Ausnahmslos alle würden antworten, es sei eine Provokation», wird der Richter zitiert.
SP-Nationalrätin Meyer: «Ich fasse es nicht»
Der erneute Freispruch der Fussballfans sorgt für Empörung. So meldet sich etwa SP-Nationalrätin Mattea Meyer in den sozialen Medien zu Wort.
«Was lernen wir daraus? Männer dürfen den Körper der Frau auch im 21. Jahrhundert straffrei dazu missbrauchen, um den Gegner zu ‹provozieren›. Ich fasse es nicht», schreibt die Politikerin auf der Plattform X.
Auch für Sarah Akanji (SP), selbst ehemalige Spielerin des FC Winterthur, ist das Urteil nicht nachzuvollziehen. «Erklärt mir einmal, wie ‹verhaue› gewaltlos ablaufen kann?», fragt sie bei Instagram.