FC Winterthur – Rahmen: «Natürlich lassen wir zu viele Tore zu»
Das Wichtigste in Kürze
- Winterthurs Trainer Rahmen nervt sich über die vielen Fehler seines Teams.
- Es sei aber zu einfach, die Probleme einzig auf den fehlenden Abwehrchef abzuwälzen.
- FCZ-Henriksen bemängelt die zweitweise Passivität und den «merkwürdigen» Schiri-Entscheid.
Der FC Winterthur kassiert im Kantonsderby auswärts gegen Tabellenführer FCZ im Letzigrund eine bittere 2:3-Pleite. Bitter vor allem, weil die Gäste über weite Strecken ein zumindest ebenbürtiger Gegner sind. Aber Abwehr-Patzer vor den Gegentoren raubten dem Team von Trainer Patrick Rahmen den Lohn der harten Arbeit.
Trauen Sie dem FC Winterthur einen Platz unter den ersten sechs zu?
«Natürlich lassen wir zu viele Tore zu», gibt der FCW-Coach unumwunden zu. «In den letzten zwei Spielen haben wir zu viel zugelassen, das muss man einfach sehen.»
Man habe sich auf die Laufwege des FCZ eingestellt. Doch genau beim ersten Gegentor nach wenige Minuten sei man genau darauf reingefallen. «Ärgerlich», findet Rahmen.
Anschliessend habe man das Spiel im Griff gehabt, aber den Treffer zum 1:2 nach einem langen Pass kassiert. «Das darf so kurz vor der Pause nicht passieren.» Der dritte Gegentreffer sei dann erneut nach einem Fehler gefallen.
Es habe nichts mit der Ausrichtung zu tun, argumentiert Rahmen, sondern mit der Verteidigung und individuellen Fehlern. Da müsse der FCW besser werden, arbeite aber auch stets daran. «Es ist ein Teil des Prozesses.»
Dass sein Abwehrchef und Captain Granit Lekaj fehlt, will Trainer Rahmen nicht als Ausrede gelten lassen. «Wir können das Problem nicht auf einen Spieler abwälzen. Wir müssen im Gesamten und in der Verteidigung cleverer werden.»
Gegen den FCZ habe seine Mannschaft mitgehalten, man sei spielerisch auf Augenhöhe gewesen. «Es war stets ausgeglichen, davon können wir uns aber nichts kaufen», sagt Rahmen. Das Team hätte sich belohnen können.
FCZ-Henriksen nach Spiel gegen FC Winterthur: Aus meiner Sicht ein Tor
FCZ-Trainer Bo Henriksen ist nach der Partie gegen den FC Winterthur zufrieden. Denn der Gegner habe ein gutes Team mit einer starken Offensive, die viele Tore erziele. Es sei schwierig gegen sie zu spielen, er habe ein bisschen umgestellt.
Er habe mit dem FCZ an offensiven Dingen gearbeitet, präzisiert er. Überzahlsituationen schaffen, Chancen kreieren und effizienter sein, seien die Ziele gewesen.
In der ersten Halbzeit habe sein Team gut angefangen, sei dann aber zu passiv gewesen, analysiert Henriksen. Zu Beginn der zweiten Hälfte sei man wieder gut gewesen, dann aber wieder zu passiv.
Henriksen spricht auch das aberkannte Tor an: Nach einem Corner köpft Katic den Ball ins Tor, Afriyie behinderte aber den Goalie. «Es war Abseits, doch der Torwart hätte den Ball nie erreicht, er müsste Superman dafür sein.» Es sei keine Behinderung gewesen, Afriyie habe den Keeper nicht berührt, sei nur in seiner Nähe gewesen. Das sei seine Meinung zur «merkwürdigen Entscheidung», sagt Henriksen.
Für den in dieser Saison noch unbesiegten Leader steht am nächsten Samstag das Spitzenspiel gegen YB im Wankdorf an. Der FC Winterthur reist am Sonntag nach St.Gallen, wo ein weiteres Spitzenteam wartet.