FCB: Dieser Arzt rettete Florenz-Fan im Joggeli das Leben
Beim Conference-League-Halbfinal zwischen dem FCB und Florenz kommt es zu bangen Momenten im Gästesektor. Ein Arzt wird in seiner Freizeit zum Lebensretter.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim FCB-Out in der Conference League rückt das Sportliche kurze Zeit in den Hintergrund.
- Im Gästesektor erleidet ein Fan von Fiorentina einen Herzstillstand.
- Simone Santopietro, ein Arzt aus Florenz, ist eigentlich nur als Zuschauer im Joggeli.
Es sind bange Minuten im Joggeli am letzten Donnerstag. Plötzlich – die Verlängerung läuft – herrscht grosse Unruhe im Fiorentina-Gästesektor. Die Anhänger winken und schreien, kurz darauf wird der Conference-League-Halbfinal des FCB unterbrochen. Man sieht aus der Ferne einen Mann, der sich über jemanden anderes bückt.
Über die Lautsprecher wird nach rund zehn Minuten verkündet, dass der Fan auf dem Weg ins Krankenhaus ist. Was im Stadion zu diesem Zeitpunkt noch praktisch niemand weiss: Ein italienischer Fan hatte einen Herzinfarkt erlitten.
Wie der Fan gerettet wurde, blieb unbekannt. Bis jetzt! Das Medium «Corrierefiorentino» veröffentlicht die Helden-Geschichte von Simone Santopietro.
«Ich hörte einen verzweifelten Ruf: ‹Gibt es einen Arzt?›»
Der bekannte Arzt aus Valdarno, ganz in der Nähe von Florenz, war eigentlich als Fan nach Basel gereist. «Ich schaute mir das Spiel gegen den FCB an und war natürlich besorgt, wie es ausgehen würde. Auf der Tribüne hörte ich dann plötzlich einen verzweifelten Ruf: ‹Gibt es einen Arzt?›»
Er habe sich sofort gemeldet – «sie zogen mich dann dorthin, wo der Fan zusammengesackt war».
Als er dort eintraf, habe eine Sanitäterin bereits die Herzmassage gestartet. «Als sie nicht mehr konnte, habe ich übernommen. Es gelang uns, ihn am Leben zu erhalten, bis die Mitarbeiter von Basel mit dem Defibrillator eintrafen. Dann luden sie ihn in einen Krankenwagen und brachten ihn ins Spital.»
Doppeltes Happy End für Fiorentina gegen den FCB
In der Nacht wird der Fan für ausser Lebensgefahr erklärt. Der Abend endet also nicht nur sportlich mit einem Happy End aus Florenzer Sicht.
Einen Tag nach dem 3:1-Erfolg melden sich Arthur Cabral und Co. auf Twitter. Sie posieren vor einem Poster, welches ein Bild der Rettung zeigt. «Ein besonderer Dank geht an das Viola-Retter-Team für die Hilfe für den kämpfenden Viola-Fan.»
Zu diesem gehört auch Simone Santopietro. Eines sei ihm wichtig, sagte er, bevor er seine Geschichte erzählte: «Ich habe nicht alles alleine gemacht. Bei mir war auch ein Krankenpfleger aus Careggi – ohne Marco Puccio wäre es schwieriger gewesen.»