FCZ mit Punkt nach mieser Halbzeit, FCL belohnt sich nicht ganz
Mit einem Vierfachwechsel reagiert der FC Zürich gegen den FCL auf eine schwache erste Halbzeit. So reicht es im Letzigrund noch zu einem 1:1.
Das Wichtigste in Kürze
- Ciganiks bringt den FCL gegen den FCZ in Führung, Perea gleicht nach der Pause aus.
- Speziell: FCZ-Trainer Ricardo Moniz wechselt in der Pause gleich vierfach.
Der Spitzenkampf der 6. Runde in der Super League geht 1:1 aus: Der FC Zürich kämpft sich nach einer schwachen Halbzeit gegen den FC Luzern zurück ins Spiel. Hier kommen die Noten zum Remis im Letzigrund.
FC Zürich
Für die erste Halbzeit gibt es die Note 2! Das war unterirdisch schlecht, es gab keine einzige Torchance vor der Pause. Der FCZ spielte, wie von der drückenden Hitze eingeschläfert. Beim Führungstor der Luzerner macht die ganze Abwehr eine äusserst schlechte Figur: Villiger tanzt durch die Verteidigung und legt für Ciganiks auf.
Dass Trainer Ricardo Moniz mit seiner Startaufstellung nicht richtig lag, ist das eine. Dass er es aber mit einem Vierfachwechsel nach der Pause korrigiert, ist das andere.
Es war glasklar, dass er nach dieser Halbzeit reagieren wird. Für eine Auswechslung gab es viele Anwärter. «Junior» Ligue, Daniel Denoon, Nemanja Tosic und Jonathan Okita durften zur Pause in der Kabine bleiben. Aber es hätte auch andere treffen können, wie den blassen Chouiar.
Zu den Auswechslungen stellte Moniz auch noch das System um, was der Mannschaft offensichtlich guttat. Auch, weil der FCL jetzt mit den Umstellungen zurechtkommen musste.
Für die zweite Halbzeit gibt es die Note 5 – aber zusammen mit der 2 aus der ersten Halbzeit bleibt eine dicke 4.
Antonio Marchesano wirkt nach dem Seitenwechsel wie auferstanden. Die Abwehr mit dem eingewechselten Kryeziu wieder kompakter. Und das Herz des FC Zürich, das Duo Condé/Mathew, bringt nach Mathews Einwechslung auch wieder Stabilität.
Zum Ausgleich braucht es aber einen stehenden Ball: Leidner schlägt den Eckball, Gomez bringt den Ball per Kopf vor das Tor, dort steht Perea goldrichtig – und dort, wo er hingehört.
Im Anschluss versucht sich Mathew aus der Distanz, sein Ball segelt jedoch über das FCL-Gehäuse. Weil der FC Zürich doch nicht unwiderstehlich agiert, erinnern sich die Luzerner daran, dass man mitspielen kann: Karweina und Villiger haben Chancen, sind beide aber vor dem Tor zu harmlos.
Dann hat der FCZ etwas Spielglück: Ein sehr guter Angriff führt zum Tor durch Dorn, doch der Treffer wird gecheckt und wegen Offside zurückgenommen.
Später versucht es Aktivposten Mathew nochmals aus der Distanz, sein Ball landet am Pfosten. Und weil FCL-Stürmer Villiger an FCZ-Keeper Brecher scheitert und auch Joker Oko-Flex das Aussennetz trifft, bleibt es beim Unentschieden.
FC Luzern
Selbstverständlich darf ein Auswärtspunkt etwas höher bewertet werden. Die erste Halbzeit vom FCL war richtig gut! Der einzige Vorwurf: Die Luzerner müssen zur Pause höher als 1:0 in Führung liegen. Das wäre mit den Chancen des aktiven Karweina und dem Pfostenschuss von Pius Dorn sicher möglich gewesen.
Nicky Beloko spielt eine bärenstarke erste Halbzeit und auch der Lette Ciganiks zeigte einen richtig guten Auftritt. Und das nicht nur wegen seines Tores.
Nach der Pause brauchte der FCL etwas länger, um mit dem FCZ-Vierfachwechsel zurechtzukommen. Die Innerschweizer waren mit ihren Abschlüssen von Karweina und Villiger zu harmlos.
Nach dem vermeintlichen 2:1 von Dorn, ein richtiger Top-Angriff, fühlten sich die Innerschweizer für einen Moment schon als Sieger. Doch der Tor-Check liess die Glücksgefühle im sehr heissen Letzigrund schmelzen.
Das Spiel hätte aber noch auf die andere Seite fallen können. Deshalb ist das Unentschieden wohl das logische Resultat. Der FC Luzern hat nach sechs Runden bereits elf Punkte eingesammelt: Das hätten dem Team nicht alle zugetraut.