FIFA soll unter politische Aufsicht gestellt werden
Das Wichtigste in Kürze
- Die FIFA und andere Sportverbände sollen unter politische Aufsicht gestellt werden.
- Das fordert der Sportausschuss des Europarats.
- Am 24. Januar stimmt der Europarat darüber ab.
Schon Anfang Dezember hat der Sportausschuss des Europarats die Schaffung einer politischen Aufsicht über internationale Sportverbände wie die FIFA einstimmig genehmigt. Dies berichtet die «Rundschau» am Mittwoch.
Korruptionsverdacht
Im Visier hat der Europarat, dem auch die Schweiz angehört, die «Entscheidungen» der Sportverbände. Dabei dürfte es in erster Linie um die Vergabe von Weltmeisterschaften und anderen Anlässen gehen. Diese hatte bei der Fussball-WM 2018 in Russland und 2022 in Katar zu Kontroversen Anlass gegeben.
Ein Gremium soll kontrollieren, dass in Sachen Demokratie, Transparenz und Rechenschaftspflicht die Governance-Kriterien eingehalten werden.
FIFA wehrt sich
Am 24. Januar wird der gesamte Europarat über die Resolution und die darin enthaltene Forderung abstimmen. Die FIFA hat bereits den Europarats-Bericht «Good Governance in Football» kritisiert: Dieser sei unfair und würdige die Veränderungen innerhalb der Fifa nicht genügend.
Mit Lobbying versucht die FIFA, Europa-Parlamentarier umzustimmen. Bei den Schweizer Europarats-Delegierten sei dies grösstenteils gelungen, sagt SVP-Nationalrat und FIFA-Kritiker Roland Büchel gegenüber der «Rundschau».
Am 10. Januar hat sich zudem FIFA-Präsident Gianni Infantino mit dem Generalsekretär des Europarats Thorbjørn Jagland in Strassburg getroffen (Nau berichtete). Dabei wurde erörtert, wie die Menschenrechte im Sport besser gefördert werden können. Die FIFA wolle mit dem Europarat kooperieren, hiess es anschliessend. Eine Absichtserklärung wurde unterzeichnet.