«Er ist zuhause» - Lampard neuer Trainer beim FC Chelsea
Als Spieler sammelte Frank Lampard mit dem FC Chelsea Titel und wurde zur Vereinslegende. Jetzt soll der 41-Jährige die Blues als Trainer zum Erfolg führen.
Das Wichtigste in Kürze
- «Er ist zuhause», schrieb der FC Chelsea über einem Bild des strahlenden Frank Lampard.
Wie erwartet wird der 41-Jährige neuer Trainer beim Europa-League-Gewinner aus London.
Die Blues gaben bekannt, dass Lampard einen Drei-Jahres-Vertrag an der Stamford Bridge unterschrieben hat. Eigentlich hatte Chelsea die Verpflichtung schon am Mittwoch verkünden wollen. Doch wegen einer Störung bei Facebook, Instagram und Whatsapp wartete der Club.
«Ich bin unglaublich stolz, als Chefcoach zu Chelsea zurückzukehren», wurde Lampard auf der Website des Clubs zitiert. Die Erwartungen an die Vereinsikone sind hoch. «Als er im Februar 2017 die Fussballschuhe an den Nagel gehängt hat, hinterliess er als Spieler ein beachtliches Vermächtnis», schrieb der FC Chelsea. «Wir hoffen, dass ihm das als Trainer auch gelingt.»
In seiner aktiven Karriere hatte der frühere Mittelfeldspieler, der von 2001 bis 2014 für die Blues spielte, dreimal die Premier League gewonnen, je einmal die Champions League und die Europa League, viermal den FA Cup und zweimal den Ligapokal. Die Fans gaben dem Chelsea-Rekordtorschützen den Spitznamen «Super Frankie».
Lampard galt als Wunschkandidat der Blues-Bosse. «Frank hat fantastisches Wissen und kennt den Club», sagte Chelsea-Direktorin Marina Granovskaia, «und in der vergangenen Saison hat er gezeigt, dass er einer der talentiertesten jungen Trainer im Fussball ist.» In seinem ersten Jahr als Chefcoach verpasste er mit Zweitligist Derby County nur knapp den Aufstieg in die Premier League. Das Team scheiterte im Playoff-Finale mit 1:2 gegen Aston Villa. Derby-Boss Mel Morris erklärte am Donnerstag, er hätte Lampard gern gehalten.
Bei Chelsea tritt Lampard in die Fussstapfen grosser Trainer wie José Mourinho, Rafael Benitez, Guus Hiddink und Antonio Conte. Sein direkter Vorgänger Maurizio Sarri war nach nur einem Jahr zu Juventus Turin gewechselt. Der Italiener gewann zwar die Europa League mit Chelsea und scheiterte im Ligapokal-Finale nur knapp an Man City, in England - und bei den Fans - kam Sarri aber nie wirklich an.
Das Problem wird Lampard sicher nicht haben. Auf den Lorbeeren der Vergangenheit kann und will sich der Ex-Nationalspieler, der auf 106 Einsätze und 29 Tore für England kommt, allerdings auch nicht ausruhen. «Jeder weiss, wie sehr ich diesen Club liebe, und kennt unsere gemeinsame Geschichte», sagte Lampard, «aber mein Blick konzentriert sich nur auf den neuen Job und die Saisonvorbereitung.»
Wegen einer Transfersperre kann Chelsea bis zum Sommer 2020 keine neuen Spieler verpflichten. US-Nationalspieler Christian Pulisic, den der Club im Januar von Borussia Dortmund gekauft und dann bis zum Saisonende an den BVB verliehen hatte, ist der einzige Neue im Kader. Hingegen hat Chelsea in Eden Hazard seinen besten Spieler an Real Madrid verloren.
Nach Berichten in britischen Medien soll Clubbesitzer Roman Abramowitsch Lampard zugesichert haben, dass er Zeit bekommt, um bei den Blues etwas zu bewegen. Angesichts der Dominanz von Meister und Pokalsieger Manchester City und Champions-League-Sieger FC Liverpool sollten sie in London trotz aller Freude realistisch bleiben.