Der SC Freiburg bleibt als einziges Team im deutschen Profifussball in dieser Saison weiter ungeschlagen. Gegen Fürth ebnet ein Eigentor den Weg zum Sieg. Der fränkische Aufsteiger kämpft neben den sportlichen nun auch mit Corona-Sorgen.
Freiburgs Nicolas Höfler bejubelt das Tor zum 2:0 gegen Greuther Fürth. Foto: Tom Weller/dpa
Freiburgs Nicolas Höfler bejubelt das Tor zum 2:0 gegen Greuther Fürth. Foto: Tom Weller/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • «Zieht den Bayern die Lederhosen aus!», hallte es durch das Europa-Park Stadion.
Ad

Nur wenige Minuten nach dem 3:1 (2:0) gegen die SpVgg Greuther Fürth formulierten die Fans des SC Freiburg am Samstag schon lautstark den Auftrag an ihre Profis für die Partie in München in einer Woche.

Anders als in den vergangenen Jahren werden die Badener dann nicht als krasser Aussenseiter zu den Bayern reisen, sondern als Tabellendritter und als einziges Team im deutschen Profifussball, das in dieser Saison noch nicht verloren hat.

«Nach so einem Sieg ist man natürlich total euphorisch», sagte Freiburgs Torschütze Nicolas Höfler bei Sky. «Aber wir wissen, wo wir hinfahren.» Gegen den Rekordmeister müsse schon «ganz viel passen», damit der Wunsch der Fans nach den nächsten drei Punkten in Erfüllung gehen könne. «Wir freuen uns extrem», ergänzte Sportvorstand Jochen Saier. «Das ist eine besondere Situation für uns.»

Vereinsrekord eingestellt

Durch den Sieg gegen Fürth stellte der Sport-Club einen Vereinsrekord ein. Zehn Bundesliga-Spiele ohne Niederlage nacheinander waren ihm zuletzt im Frühjahr 2012 gelungen. Ein Eigentor von Simon Asta (20. Minute) ebnete den Breisgauern den Weg. Höfler per Kopf (39.) und Vincenzo Grifo (79.) per Foulelfmeter erzielten vor 31 500 Zuschauern die weiteren Freiburger Tore. Die Fürther, für die lediglich Jamie Leweling (74.) traf, kassierten im elften Pflichtspiel der Saison die zehnte Niederlage und stehen mit einem Punkt weiter am Tabellenende. Eine derart schwache Bilanz hatte zu diesem Zeitpunkt einer Spielzeit in der Bundesliga bislang einzig der 1. FC Saarbrücken 1963/1964.

«In der Summe waren es zu viele individuelle Geschichten, um in der Bundesliga und speziell hier in Freiburg zu bestehen», sagte Fürths Trainer Stefan Leitl mit Blick auf die Fehler seiner Mannschaft bei den Gegentoren. Ihre «Moral», ihr «Engagement» und ihre hohe «Laufbereitschaft» lassen ihn aber weiter auf die Wende hoffen.

Allerdings plagen den Aufsteiger auch Corona-Sorgen. Am Freitag hatte der Club von fünf positiven Fällen in seinem Profikader berichtet. Namen nennt er nicht. In Freiburg waren nur 17 Fürther Spieler dabei. Der erkältete Marco Meyerhöfer, Maximilian Bauer und Jeremy Dudziak, die bei der 1:4-Niederlage bei RB Leipzig eine Woche zuvor in der Startelf gestanden hatten, gehörten diesmal nicht zum Aufgebot.

Fürth 20 Minuten ebenbürtig

20 Minuten lang konnten die Gäste die Partie offen gestalten - dann brachten sie sich selbst in die Bredouille. Verteidiger Asta wollte bei seinem Bundesliga-Debüt für Fürth eine Flanke des Freiburgers Lucas Höler klären und köpfte sie aus fünf Metern ins eigene Tor. Noch vor der Pause legte Höfler nach einer Ecke per Kopf das 2:0 nach. Der Ball sprang dabei vom Pfosten an Funk und von dort in die Maschen - wieder ein unglückliches Gegentor für die SpVgg und bereits ihr 26. in der Liga in dieser Saison. Später folgte noch Nummer 27.

In der Anfangsphase der zweiten Hälfte parierte Freiburgs Torhüter Mark Flekken einen Versuch von Julian Green (49.) - ansonsten lief bei den Gästen offensiv weiter wenig zusammen. Durch das Tor von Leweling, der nach feiner Hereingabe von Branimir Hrgota von der linken Seite verkürzte, waren sie plötzlich wieder drin im Spiel. Allerdings nur wenige Minuten. Nachdem Funk den heranstürmenden Höler von den Beinen holte, entschied Schiedsrichter Felix Brych auf Strafstoss für Freiburg. Grifo nutzte ihn zur Entscheidung, hämmerte den Ball in den rechten Winkel - und leitete so die Party auf den Tribünen ein.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Felix BrychBundesligaTrainerCoronavirusLiga