Für YB wäre gegen Roter Stern Belgrad mehr drin gelegen
Das Wichtigste in Kürze
- YB trennt sich im CL-Quali-Hinspiel in Bern gegen Roter Stern Belgrad mit einem 2:2-Remis.
- Für die Berner wäre deutlich mehr drin gelegen, denn sie hatten das Spiel unter Kontrolle.
- Die Reaktionen der Spieler und des Trainers fallen entsprechend gemischt aus.
Es war ein turbulenter Abend in Bern. Und das nicht nur wegen der brutalen Ausschreitungen der Belgrad-Fans vor und nach dem Spiel.
Nein, turbulent ging es auch im Stade de Suisse zu und her. YB trennt sich im Playoff-Hinspiel der Champions League gegen Roter Stern Belgrad mit 2:2 (1:1). Und obwohl ein Elfmeter von Guillaume Hoarau kurz vor Schluss dieses Unentschieden sicherte, wäre eigentlich mehr möglich gewesen.
Die Berner waren nämlich gegen die Serben fast das ganze Spiel lang überlegen. Das war auch Trainer und Spieler klar, weshalb sie sich nach dem Spiel mit gemischten Gefühlen zu den Interviews begaben.
Fassnacht: «Haben Bern europäisch top vertreten»
David von Ballmoos beschrieb das Match als «schwierig». «Für den grossen Aufwand haben wir uns zu wenig belohnt. Wir haben uns selber durch Kleinigkeiten und Fehler bestraft», so der YB-Goalie. Dem Gegner zollte er Respekt: «Sie schlagen dann zu, wann man denkt, man hätte sie unter Kontrolle.»
Auch Mittelfeldspieler Michel Aebischer ist mit dem Resultat «eher weniger» zufrieden. «Ich glaube wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt, aber die Gegentore waren unnötig. Und unsere Chancenauswertung könnte besser sein.»
Saidy Janko pflichtet seinem Mitspieler bei und sagt: «Wir waren eigentlich übers ganze Spiel gesehen die bessere Mannschaft.» Hinten dürfe man die «Dinger» halt nicht einfach so «reinlassen». Und weniger naiv sollte man sein, so Janko der in der 67. Minute für Ulisses Garcia ins Spiel kam.
Christian Fassnacht findet, das Team habe Bern und die Schweiz «europäisch top vertreten». «Das war eine solide Leistung. Leider wurden wir nicht so belohnt, wie wir uns das vorgestellt hatten», so der Mittelfeldspieler.
Gerardo Seoane zeigt sich zufrieden mit der Leistung seines Teams. «Sie haben mit einer Persönlichkeit gespielt, keine schlottrigen Knie gezeigt und selbstbewusst nach vorne gespielt.» Der Trainer stellt aber klar, dass es noch Raum nach oben gibt. «Mit dem Resultat sind und können wir nicht zufrieden sein.»
Hoffnungen ruhen auf Rückspiel in Belgrad am Dienstag
Das Rückspiel in Belgrad folgt nächsten Dienstag. Die Chancen für den Einzug in die Champions League sehen die Berner unisono intakt. Aebischer: «Wir gehen mit einem guten Gefühl nach Belgrad.»
Janko: «Wir können das schaffen.» Van Ballmoos: «Ich bin zuversichtlich.» Seoane: «Wir glauben daran.» Und Fassnacht stellt klar: «Wir werden alles geben, damit wir wieder die Champions League in Bern haben».
Einfach wird es für YB auf keinen Fall werden. Das macht Marko Marin, der im Mittelfeld für Roter Stern agiert, im Interview klar. Als der Reporter ihn fragt, was die Berner in Belgrad erwartet, lacht er und sagt mit bestimmter Stimme: «Das werden sie nächste Woche sehen.»