Am Samstag tauchen der FC Basel und der FCZ spät mit 1:2. Dafür sorgen der neue Leader FCSG und YB am Sonntag für Spektakel. Willkommen beim Fussball-Talk.
Fussball-Talk
Das schmeckt David Degen gar nicht: Sein FC Basel hat erst sechs Punkte in sechs Spielen gesammelt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • YB kassiert in der Ostschweiz die erste Liga-Niederlage der Saison.
  • Weckt der Leaderthron beim FCSG plötzlich Meisterträume?
  • Der FCZ und der FCB bleiben nach ihren Niederlagen weiter im Kriechgang.
  • Christoph Böhlen, stv. Sportchef und Fussball-Chefreporter Mischi Wettstein im Gespräch.
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Nau.ch: YB verliert erstmals in dieser Saison und muss den Leaderthron nach dem 1:2 in St.Gallen an die Espen abgeben. Ein Arbeitsunfall, oder steckt mehr dahinter?

Mischi Wettstein: Es war ein geiles Spiel im ausverkauftem Kybunpark. Die rote Karte gegen Garcia hat die Partie bestimmt beeinflusst, aber erst der Platzverweis gegen Zesiger hat YB den Stecker endgültig gezogen. Eigentlich schade, dass dieses Spiel nicht Elf gegen Elf gespielt wurde.

Christoph Böhlen: Das Wichtigste zuerst: Gute Besserung, Fabian Schubert! Es war für die Espen nicht einfach, nach einer so wüsten Szene weiterzuspielen. Bei YB mache ich mir nach der Niederlage keine Sorgen. Wer trotz langer Unterzahl nur 1:2 verliert, der kann sich auf eine gute Mentalität verlassen. Am Sonntag werden die Berner gegen Lugano zuhause reagieren. Schliesslich wird danach Club-Ikone Marco Wölfli mit einem Abschiedsspiel geehrt.

Kann der FCSG Meister werden?

Nau.ch: Jetzt grüsst die Zeidler-Truppe von der Spitze. Kann der FC St.Gallen sogar Meister werden?

Mischi Wettstein: Ich stelle mir aktuell die Frage: Kann Peter Zeidler den André Breitenreiter machen? Aber ich komme zum Schluss: Nein. YB hat einfach brutal viel Qualität im Kader und wird darum Meister!

Christoph Böhlen: Ich sehe es ähnlich. In einzelnen Spielen können die Ostschweizer mit ihrem intensiven Fussball jeden Gegner bezwingen. Aber auf eine ganze Saison wird das nicht reichen. Dafür ist das Team qualitativ nicht breit genug aufgestellt. Und der Zeidler-Fussball ist zu kräftezehrend, um nur mit den Stammspielern durch die Saison zu kommen.

Mischi Wettstein
Fussball-Chefreporter Mischi Wettstein. - Nau.ch

Nau.ch: Auch nach sieben Spielen wartet der Meister auf den ersten Liga-Sieg der Saison. Wie soll es beim FCZ weitergehen?

Mischi Wettstein: Die Heimpleite gegen Lugano war ganz «grusig», deshalb ziehe ich in dieser Woche den Joker beim Thema FCZ. Ich will das Spiel in St.Gallen gegen Arsenal und am Sonntag beim Überraschungsteam in Genf abwarten. Nächsten Montag gibt es aber ein Zwischen-Zeugnis für Franco Foda und sein Team im Fussball-Talk, versprochen!

Christoph Böhlen: Dem völlig verunsicherten Meister droht eine Fiasko-Woche! Auch wenn Arsenal am Donnerstag mit einer B-Elf antreten wird, sehe ich keine Chance auf Punkte zum Europa-League-Start. Und abgesehen von einem 2:1-Sieg in der Meistersaison hat der FCZ in Genf vier der letzten fünf Spiele verloren. Das wird auch am Sonntag ganz schwierig für das Foda-Team.

FCZ
Der FCZ verliert zuhause gegen Lugano – Trainer Franco Foda kann nicht mehr hinsehen. - Keystone

Nau.ch: Beim FC Sion scheint der «Balotelli-Bonus» schon zu greifen. Die Walliser bezwingen den FCB zuhause mit 2:1. Ist bei den Bebbi doch nicht der «Ketchup-Effekt» eingetreten?

Mischi Wettstein: Für mich ist klar: Club-Boss David Degen muss per sofort vom Gaspedal. Er muss diese Saison zur Übergangssaison erklären. Denn: Neues muss zuerst zusammenwachsen. Man kann nicht einfach haufenweise junge Spieler holen und dann meinen, das funktioniere einfach so. Das sind «Potentialspieler», die müssen sich zuerst einleben und zusammenwachsen. Wenn man ihnen diese Zeit nicht gibt, funktioniert es nicht. Wäre es wirklich so einfach, hätten viele andere Clubs bisher viel falsch gemacht. Man muss jetzt in Basel auf die Bremse stehen. Dann wird man auch nicht nur am Meistertitel gemessen und die Fans können die Resultate richtig einordnen. Und Trainer Alex Frei ist genau der richtige Mann. Er weiss, wie er die Rohdiamanten schleifen muss. Das braucht aber einfach seine Zeit.

Christoph Böhlen: Ewig wird auch die Geduld der treuen FCB-Fans nicht halten. Sechs Punkte aus sechs Spielen sind eine miese Bilanz! Für mich fehlten beim Offensiv-Quartett vom Samstag die «Brecher-Qualitäten». Zeqiri, Amdouni, Ndoye und Millar sind schnelle Spieler mit technischen Qualitäten. Aber gegen die Walliser Verteidigung brauchst du mehr Wasserverdrängung. In den beiden Heimspielen gegen Pyunik Erewan und GC ist der FCB jetzt gefordert – zwei Siege sind Pflicht.

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen ist Sportchef bei Nau.ch. - Nau.ch
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