GC – Schürpf: «FCZ-Fans hassen mich als Basler jetzt noch mehr»
GC dreht im Derby gegen den FCZ in der zweiten Halbzeit auf und gewinnt am Ende dank eines Tores in der 95. Minute. Siegesschütze Pascal Schürpf ist glücklich.
Das Wichtigste in Kürze
- GC schlägt den FC Zürich im Derby nach 0:1-Rückstand.
- Pascal Schürpf schiesst das entscheidende Tor in der letzten Minute der Nachspielzeit.
- Am Mittwoch geht es für die Hoppers auswärts gegen Lugano weiter.
Im Derby zwischen GC und dem FC Zürich läuft bereits die Nachspielzeit, als FCZ-Verteidiger Lindrit Kamberi als letzter Mann den Ball verliert. Hoppers-Joker Pascal Schürpf läuft alleine auf Goalie Yanick Brecher zu und schiesst seine Farben zum 2:1-Derbysieg.
«Jeder der reinkam, brachte Energie»
«So einen Moment kann man gar nicht beschreiben. Man hat im Vorfeld gemerkt, wie wichtig es für GC war, dieses Spiel zu gewinnen. Was das jetzt für Emotionen auslöst, ist unglaublich», sagt der Matchwinner nach der Partie im Nau.ch-Interview.
Die Einwechslungen hätten auf Seiten der Hoppers in der zweiten Halbzeit Schwung gebracht. «Jeder der reinkam, konnte der Mannschaft noch einmal Energie geben», analysiert Schürpf. Am Ende sei der Sieg der Grasshoppers darum auch verdient gewesen.
Zu seinem Siegestor sagt er: «Wir haben das tatsächlich taktisch angeschaut, dass wir den Innenverteidiger unter Druck setzen. Kamberi liess den gut durch für mich und Brecher liess die nähere Ecke ein wenig offen.» Er habe dann einfach abgezogen. «Als ich aufgestanden bin, war der Ball drin.»
Mit Schürpf entscheidet ausgerechnet ein Basler das Zürcher Derby. «Ich glaube, auf Seiten von GC bin ich jetzt etwas akzeptierter. Aber auf Seiten des FCZ hassen sie mich wahrscheinlich umso mehr», resümiert der Routinier.
Teamkollege Amir Abrashi gesteht nach der Partie, dass GC im ersten Durchgang nicht gut gespielt habe. «In der zweiten Halbzeit waren wir dann aber deutlich besser. Wir hatten mehr Chancen und haben verdient gewonnen.»
Wie kann sich der Fan zwei so verschiedene Halbzeiten erklären? Abrashi: «Gute Frage, der Fussball ist halt einfach verrückt. Allgemein in der Super League sind die Spiele auf Messers Schneide.» Es seien mehrere Faktoren, die entscheiden. «Heute ist die Partie auf unsere Seite gekippt.»
Beim Spiel anwesend ist am Sonntag übrigens auch John Thorrington. Er ist General Manager von Los Angeles FC, dem neuen Besitzer von GC. Ihm dürfte der Auftritt des Teams vor rund 20'000 Zuschauern gut gefallen haben.
«Kotzt mich richtig an»
Deutlich weniger gut ist die Stimmung bei den Spielern des FCZ. Er könne den Leistungseinbruch nicht erklären, sagt Keeper Yanick Brecher. «Es ist unglaublich bitter, ein Derby so zu verlieren. Es kotzt mich richtig an.»
Teamkollege Fabio Daprela findet ähnlich deutliche Worte. «Es tut sehr weh, vor allem nach der ersten Halbzeit, wo wir überzeugt haben.» Die zweite Hälfte sei dann nicht gut gewesen. «Wir müssen in schwierigen Phasen halt einfach mal dicht halten.»
Für GC gilt es jetzt, den Schwung mitzunehmen, denn schon am Mittwoch (20.30 Uhr) geht es weiter. Dann treffen die Hoppers auswärts auf Lugano. Der FCZ empfängt zeitgleich Lausanne.