Sergio Ermotti «versteht» Kritik an seinem Mega-Lohn
UBS-CEO Sergio Ermotti spricht über seinen Mega-Lohn. Er verstehe, dass er dafür kritisiert werde – aber «ändern kann ich es nicht».

Das Wichtigste in Kürze
- In der SRF-«Rundschau» spricht UBS-CEO Sergio Ermotti über seinen Lohn.
- Der Topverdiener investiert einen Teil seines Vermögens in einen Tessiner Fussballclub.
- Die Kritik an seinem hohen Lohn kann er verstehen – aber «ändern kann ich es nicht».
Als kleiner Junge träumte Sergio Ermotti von einer Karriere als Fussballprofi. Heute ist er ein erfolgreicher Banker und CEO der UBS. Und er ist Präsident des Tessiner 1. Liga-Fussballclubs Collina d'Oro.
Ermotti besitzt ein geschätztes Vermögen von 150 bis 200 Millionen Franken. Einen Teil davon investiert der 64-Jährige in den Tessiner Fussballclub. SRF begleitete ihn an ein Spiel.
Sergio Ermotti trage mit Spenden «seinen Teil» bei
Aber wie investiert er das Geld sonst noch? «Auf verschiedene Art und Weise. Vor allem im Gesundheitswesen, Ausbildung oder bei Dingen, die mit Kindern zu tun haben.» Das sagt Ermotti gegenüber der «Rundschau».
Wie viel er genau spendet, möchte er nicht preisgeben, aber er ist sich sicher: Er trägt «seinen Teil» bei.
Auf die Frage, ob er wie andere Millionäre auch die Hälfte seines Vermögens abgibt, antwortet Sergio Ermotti: «Mit unserer Familienstiftung fokussieren wir uns auf Projekte, die über eine längere Zeit gehen und nicht auf eine einmalige Spende.»
Kritik an Ermottis Lohn: «Kann es nicht ändern»
Trotz seiner Erfolge wird Ermotti immer wieder wegen seines hohen Gehalts kritisiert. 14,9 Millionen Franken waren es im Jahr 2024. Dieser wurde heute an der UBS-Generalversammlung mit 86,7 Prozent Ja-Stimmen gutgeheissen.
Doch Ermotti nimmt es gelassen: «Ich verstehe es, aber kann es nicht ändern», sagt er. Er betont zudem seine Wertschätzung für Geld – in seiner Ausbildung verdiente er nur 350 Franken pro Monat.
Trotzdem sagt er: «Am Ende werde ich für meine Leistung bezahlt und entscheide sowieso nicht selbst, wie viel Geld es ist.» Die Aktionäre und der Verwaltungsrat würden über seinen Lohn entscheiden.
Auf die Frage, ob er das Geld verdient habe, antwortet er mit einem Schulterzucken: «Scheinbar schon.»
Geld macht unabhängig
Macht ihn das viele Geld glücklich? Das kann Ermotti nicht eindeutig beantworten: «Glücklich vielleicht nicht, aber es macht mich sehr unabhängig.» Er könne sich vorstellen, dass er auch glücklich sein könnte ohne Geld. «Aber klar, Geld hilft dabei, Ruhe und Freiheit zu haben.»
Diese Freiheit ermögliche ihm, das zu tun und zu sagen, was er wolle. Sie erlaube ihm auch, eine hohe Lebensqualität zu geniessen. Ausserdem könne er so dafür sorgen, dass die Menschen um ihn herum ebenfalls ein gutes Leben führen können.
Dank CS-Skandal zum Topverdiener
Sergio Ermotti ist ein treuer Fan seines Clubs und verpasst kein Heimspiel. Selbst die Nachricht von der CS-Krise traf während eines Matches ein.
Damals blieb er bis zur Halbzeitpause am Spielfeldrand. Erst dann rief er zurück – es war der Startschuss zum grössten Job seiner Karriere: Ermotti wird CEO der Super-Bank UBS.