Hat sich YB mit seinen Wintertransfers verzockt?
Das Meisterrennen in der Super League wird wieder spannend. Die Fans von YB sind über die aktuellen Leistungen ihres Teams sauer – und stellen Fragen.
Das Wichtigste in Kürze
- YB verliert zuhause gegen Servette mit 0:1.
- Der Vorsprung der Berner beträgt damit nur noch vier Punkte.
- Hat sich der Meister in der Winterpause verpokert?
Erstmals seit fast zwei Jahren verlieren die Young Boys in der Super League ein Heimspiel. Beim 0:1 gegen Verfolger Servette lässt der Meister Qualität und Siegeswillen vermissen. Es ist nach dem Aus in der Europa League gegen Sporting der nächste Dämpfer.
In den sozialen Medien lassen die Anhänger von Gelb-Schwarz ihrem Frust freien Lauf. «Zu viel Mittelmass in dieser Mannschaft», findet einer und zählt einige Namen auf. «Aber Hauptsache, man hat Garcia verscherbelt und Nsame vom Hof gejagt», ergänzt er.
Ein anderer Fan ärgert sich über die Wechsel-Möglichkeiten. Er schreibt: «Früher konnte man Nsame, Ngamaleu und Fassnacht einwechseln. Heute liegt es an Ganvoula und Monteiro.»
Hat sich der Leader mit seinen Transfers im Winter verzockt? Mit Ulisses Garcia (Marseille) und Jean-Pierre Nsame (Como) liess man zwei Leistungsträger ziehen. Zweiterer ist noch immer der beste Torschütze der Berner.
Im Sommer wird zudem Verteidigungs-Juwel Aurèle Amenda in die Bundesliga wechseln. Für ihn kassiert YB eine stattliche Ablöse von kolportierten 15 Millionen. Für Garcia sollen es deren vier gewesen sein. Verständlich, dass man die Spieler bei solchen Beträgen ziehen lässt.
Auch die Leihgeschäfte geben zu reden. Der formstarke Donat Rrudhani läuft in der Rückrunde für Lausanne-Sport auf, die eine Kaufoption für ihn besitzen. Miguel Chaiwa darf sich bis im Sommer beim FC Schaffhausen beweisen.
Immerhin: Mit Jaouen Hadjam wurde von Nantes ein Ersatz für Garcia verpflichtet. Der 20-jährige Algerier deutete sein grosses Potenzial bereits an. Auch die Leistungen von Joel Mvuka (Leihgabe von Lorient) machen Hoffnung. Zudem wurde mit Anel Husic noch ein Innenverteidiger geholt.
YB jetzt gegen Cup-Schreck Sion
Was aktuell neben den Leistungen gegen YB spricht, ist die Verletztenliste. Mit Filip Ugrinic fällt der formstärkste Spieler noch mehrere Wochen aus. Loris Benito kehrt mit einem Kreuzbandriss erst nächste Saison zurück. Und auch Kastriot Imeri wird in dieser Spielzeit nicht mehr auflaufen.
Zeit zum Erholen bleibt kaum: Für YB geht es am Donnerstag mit dem Cup-Viertelfinal im Tourbillon beim Sion weiter. Der aktuelle Leader der Challenge League ist gut im Schuss – und haben gegen die Berner eine gute Cup-Bilanz. In elf Duellen in diesem Wettbewerb unterlagen die Berner sechsmal.